Elke König wird Chefin der neuen Banken-Abwicklungsbehörde. Das „Single Resolution Board“ nimmt ab März seine Arbeit auf.
17.12.2014 | 16:18 Uhr
Die Abwicklungsbehörde der Europäischen Union für angeschlagene Banken wird unter deutscher Führung stehen. Das Europaparlament in Straßburg sprach sich am gestrigen Dienstag mit großer Mehrheit für Elke König, Chefin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), als künftige Chefin der Brüsseler Behörde aus. Zuvor hatte die EU-Kommission sie für diesen Posten vorgeschlagen.
Ab März soll das „Single Resolution Board“ (SRM), also der einheitliche Bankenabwicklungsmechanismus, seine Arbeit aufnehmen. Bereits jetzt ist es startklar. Denn König ist als Board-Vorsitzende nicht die einzige Personalie, die gestern bestätigt wurde: Stellvertreter der 60-Jährigen wird der Finne Timo Löyttyniemi. Der Italiener Mauro Grande, der Spanier Antonio Carrascosa, die Niederländerin Joanne Kellermann und der Franzose Dominique Laboureix wurden ebenfalls ins Gremium berufen. Wenn es im März losgeht, sollen 35 Personen bei der Behörde beschäftigt sein. Langfristig soll das Personal auf 250 Mitarbeiter aufgestockt werden.
Das SRM soll sich um die Planung und Überwachung von Abwicklungsverfahren angeschlagener Banken sowie um den einheitlichen Fonds kümmern, in den die Banken der Eurozone in den kommenden neun Jahren insgesamt 55 Milliarden Euro einzahlen werden. Über den Schlüssel dieser Bankenabgabe wurde vor einigen Tagen im Kreis der Euro-Finanzminister Einigkeit erzielt: Von deutschen und französischen fließt der Löwenanteil jeweils rund 15,3 Milliarden Euro in den Topf. Die Ausnahme: Sämtliche Kleinbanken der Eurozone, die eine Bilanzsumme von bis zu drei Milliarden Euro und eine Betragsbemessungsgrenze von bis zu 300 Millionen Euro aufweisen, zahlen lediglich eine Pauschalsumme. Diese soll deutlich unter dem Betrag liegen, der sich nach dem Berechnungsschlüssel ergeben hätte.
(PD)
Diesen Beitrag teilen: