Mohamed El-Erian hat zu den Gründen seines Rücktritts lange geschwiegen. Gegenüber Bloomberg TV erklärt er: „Meine Tochter gab mir den Weckruf.“
24.04.2014 | 06:45 Uhr
In den vergangenen Wochen redete beim weltweit größten Rentenmanager PIMCO nur einer: Firmengründer Bill Gross. Er habe sich von Mohamed El-Erian, der im Januar seinen Rücktritt aus dem Unternehmen verkündete, untergraben gefühlt (FundResearch berichtete). Auch sollen sich beide ein verbales Gefecht vor Angestellten geliefert haben. Zu all dem schwieg El-Erian beharrlich. Bis jetzt. Gestern gab er Bloomberg TV ein Interview.
Video: Bloomberg TV
„Ich hatte eine großartige Zeit bei PIMCO“, sagt El-Erian. „Ich hatte das Privileg mit den Besten der Besten in der Branche zusammenzuarbeiten.“ Nach 14 Jahren im Unternehmen sei es aber an der Zeit gewesen, etwas anderes zu machen. 50 Prozent seiner Zeit bringe er nun für die PIMCO-Mutter Allianz auf, die ihm eine Plattform biete, um an Megatrends zu partizipieren. Regelmäßig schreibe er für Bloomberg und die Financial Times und habe zudem ein Buch herausgebracht. Außerdem habe er jetzt die Flexibilität Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Die Familie sei der ausschlaggebende Punkt für seine Entscheidung gewesen: „Meine Tochter kam mit einer Liste von 22 Ereignissen zu mir, die ihr in ihrem Leben wichtig waren, die ich aber verpasst hatte.“ Dadurch sei ihm klar geworden, dass er zu viele solcher Momente verpasst hat. „Das diente als Weckruf und realisierte, dass die Zeit gekommen war, etwas anderes zu tun.“ Er habe eine andere Perspektive auf das Leben gebraucht.
Video: Bloomberg TV
Ob er mit Bill Gross seit seinem Weggang gesprochen hat, will El-Erian nicht kommentieren. Über den PIMCO-Boss sagt er: „Bill ist einer der weltweit besten Investoren. Ich hatte die Ehre ihn in Action zu sehen.“ Gross habe die Gabe, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und sei bekannt dafür, Mehrwert zu liefern.
(PD)
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