• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Ländercheck: Das sind die Favoriten der Analysten

Indien zählt zu den Gewinnern
Anlagestrategie

Rekorde an den Börsen, Krisenmeldungen in den Medien. Eine Auswertung von über 151.000 Analystenaussagen in den Leitmedien gibt klare Hinweise, wohin die Reise geht und welche Regionen die Experten derzeit besonders attraktiv finden.

06.05.2024 | 12:15 Uhr von «Matthias Vollbracht»

Zunächst ist festzuhalten, dass die Zukunftsaussagen der Analysten insgesamt zu wesentlichen Volkswirtschaften zuversichtlicher geworden sind. Das Country-Sentiment mit Zukunftsbezug hat sich in den ersten Monaten des neuen Jahres gegenüber dem Vorjahr unter anderem für Deutschland, UK, die USA, China und Indien verbessert. Das Ausmaß der Verbesserung ist indes sehr unterschiedlich. Das größte Plus verzeichnet Indien, gefolgt von UK und Deutschland. China und die USA bilden bei dieser Betrachtung das Schlusslicht. Weil China und die USA eine überragende Bedeutung für die Weltkonjunktur der Gegenwart haben, lohnt sich ein Blick in die Details.

Analystensentiment

Bei China hat die Stimmung zwar gegenüber 2023 um gut fünf Prozentpunkte in Puncto Zukunftssentiment zugelegt, gleichzeitig haben sich aber die Einschätzungen zur gegenwärtigen Lage von -13 auf -21 Prozent verschlechtert. Das heißt, die Finanzmarktprofis sind weit entfernt davon, China als dynamischen Treiber der Konjunktur wahrzunehmen, auch wenn chinesischen Top-Firmen wie BYI oder Temu derzeit eine hohe Dynamik zugeschrieben wird. 

Mit Blick auf die USA verhält es sich etwas anders. Hier hat das Sentiment der Gegenwartsbeurteilungen gegenüber dem letzten Jahr sogar um 17 Prozentpunkte zugelegt – derzeit wird dort also eine sehr positive Stimmung für den Status Quo vermittelt. Der deutlich schwächere Wert von +4,2 Punkten für die Zukunft deutet indes darauf hin, dass die Märkte für den Ausgang der US-Wahlen erhebliche Unsicherheit annehmen, man könnte aufgrund der Differenz von Gegenwarts- und Zukunftssentiment interpretieren, dass Trump II als Malus gesehen würde. Bei den Einzeltiteln zeigt sich eine starke Polarisierung. Während das Sentiment bei Tesla und Boeing regelrecht abgestürzt ist, kann NVIDIA ein Plus von über 70 Prozentpunkten erzielen.

Positiver als für die USA gestimmt sind die Finanzexperten für das Vereinigte Königreich – nach einer veritablen Durststrecke. Hier gibt es ein deutliches Plus in den Einschätzungen im Vergleich zum Vorjahr. Da Großbritannien auch nach dem Brexit noch ein wichtiger Handelspartner Deutschlands geblieben ist, ist das potenziell eine gute Nachricht. Das größte Plus bei den bedeutenden Volkswirtschaften zeigt sich indes beim Sentiment zu Indien. Hier wird sowohl die aktuelle Lage positiver eingeschätzt als im vergangenen Jahr als auch die Zukunftsaussichten. Treiber im Sentiment sind die Erwartungen über das Wachstum der Volkswirtschaft. Im Jahr 2023 lag Indien noch auf Rang 22 der wichtigsten deutschen Exportländer. Hier wäre also noch reichlich Luft nach oben.

„Die deutliche Stimmungsaufhellung bei den Unternehmensanalysten deckt sich auch mit dem makroökonomischen Bild“, so Dr. Hans-Jörg Naumer, Director Global Capital Markets & Thematic Research bei AllianzGI. Nicht nur die Konsensusschätzungen der Volkswirte haben sich verbessert, vor allem für die USA, auch die „harten Daten“ zeigen eine Stabilisierung an. Gleichzeitig verschiebt sich für die USA die Wahrscheinlichkeit des „Soft-landing“ hin zum „No landing“, bei dem die US-Wirtschaft gar nicht erst zur „Zwischenlandung“ kommt, sondern weiter an Flughöhe gewinnt. Das birgt allerdings auch das Risiko eines unverändert hohen inflationären Drucks, bei dem selbst eine Zinsanhebung der Fed wieder im Bereich des Möglichen erscheint. Auch Indien legt in der Aufmerksamkeit zu und rückt in der Wahrnehmung, wie auch im Anlegerinteresse, weiter nach vorne. Das spiegelt sich mit dem sprunghaften Anstieg der positiven Tonalität unter den Analysten wider. Was, nach Naumer, überrascht, ist der merkliche Anstieg Deutschlands im Analysten-Sentiment. Zwar hat sich hier die ökonomische Lage in jüngerer Zeit stabilisiert, wie u.a. auch der ifo-Geschäftsklimaindex ausweist, aber der Anstieg erscheint deutlich stärker zu sein, als dies das ökonomische Sentiment erwarten lässt. Bleibt zu hoffen, dass dies vorlaufenden Charakter hat.

Die Auswertung beruht auf über 151.000 Analystenaussagen in den Wirtschaftsleitmedien Financial Times, Wall Street Journal und Handelsblatt im Zeitraum Januar 2021 bis April 2024.

Diesen Beitrag teilen: