Der deutsche Leitindex, der am Donnerstag das erste Quartal mit einem Plus von insgesamt gut zehn Prozent abgeschlossen hatte, stieg am Dienstagvormittag zeitweise auf gut 18 567 Punkte. Am Nachmittag verlor er dann 0,12 Prozent auf 18 470,68 Punkte. Der MDax DE0008467416
sank um 0,17 Prozent auf 26 996,26 Zähler.
Am Morgen noch hatten erfreuliche Wirtschaftssignale aus den USA sowie aus China für gute Laune gesorgt. In China blickt das verarbeitende Gewerbe nach trüben Monaten wieder optimistischer auf die Geschäftslage. Zudem kamen Einkommens- und Inflationsdaten aus den USA vom Freitag gut an. Die positiven Daten aus der US-Industrie am Montag dagegen bringen laut Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management auch unschöne Inflationssignale mit sich. Es brauche aber wohl noch weitere solcher Überraschungen, um Investoren davon zu überzeugen, dass sich die US-Notenbank Fed für Zinssenkungen noch länger Zeit nehmen könnte als erwartet, schreibt er.
Zinssenkungen sind auch ein wichtiges Thema mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB), von der ein erster Schritt im Juni erwartet wird. Daher standen auch Inflationsdaten aus Deutschland im Blick. Wie erwartet verlor die Teuerung auch hierzulande weiter an Tempo. Am Mittwoch folgen nun die Daten für die gesamte Eurozone.
Unter den Aktien erreichten Rüstungspapiere zeitweise neue Höchststände. Im Dax kletterten Rheinmetall DE0007030009
zuletzt dann um 1,9 Prozent hoch. Im MDax zeigten sich Hensoldt DE000HAG0005
nach einem Rekordhoch unverändert im Vergleich zum Schlussstand am Donnerstag. Außerhalb der aus dem Leitindex, dem MDax, SDax DE0009653386
und TecDax DE0007203275
bestehenden Dax-Familie stiegen zudem Renk DE000RENK730
um 3,7 Prozent. Auftrieb gaben Aussagen von Finanzminister Christian Lindner (FDP). Dieser sieht im Bundeshaushalt ab 2028 einen Spielraum von bis zu neun Milliarden Euro zur Aufstockung des Verteidigungsetats.
Schlusslicht im deutschen Börsenbarometer waren die Papiere des Wohnimmobilienkonzerns Vonovia DE000A1ML7J1
mit minus 3,9 Prozent. Sie litten ein wenig darunter, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs sie von der "Conviction List" für besonders aussichtsreiche Aktien gestrichen hat. Vor allem aber belasteten die Zinsunsicherheiten die gesamte Immobilienbranche.
Im MDax ging es nach einer positiven Analystenstudie der Privatbank Berenberg für Krones DE0006335003
um 5,5 Prozent nach oben. Analyst Benjamin Thielmann stufte das Papier des Abfüllanlagenherstellers auf "Buy" hoch und verwies dafür unter anderem auf den hohen Auftragsbestand. Delivery Hero DE000A2E4K43
gewannen an der Index-Spitze 7,9 Prozent. Analyst Marcus Diebel von der Bank JPMorgan äußerte sich positiv zu Geschäftszahlen des südkoreanischen Delivery-Hero-Geschäfts Woowa.
Nachrichtenseitig stand außerdem der Cloudanbieter Ionos DE000A3E00M1
wegen eines Großauftrags der Bundesverwaltung im Blick. Das Papier des im Februar 2023 von United Internet DE0005089031
an die Börse gebrachten Unternehmens legte als Favorit im SDax um fast 15 Prozent zu und erklomm ein Rekordhoch.
Der Euro EU0009652759
wurde mit 1,0749 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0811 (Mittwoch: 1,0816) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,37 Prozent am Donnerstag auf 2,40 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107
fiel um 0,10 Prozent auf 125,17 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644
sank um 0,74 Prozent auf 132,30 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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