Carmignac Views: Marktausblick Juni 2011

Die Probleme des ökonomischen Voluntarismus ohne Handlungsspielraum

16.06.2011 | 11:02 Uhr

Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees von Carmignac Gestion, äußert sich im aktuellen Marktkommentar mit dem Titel “Die Probleme des ökonomischen Voluntarismus ohne Handlungsspielraum” zur Lage der wichtigen Volkswirtschaften sowie über die Möglichkeiten, die Eurozone und den Euro zu verteidigen. Zudem gibt Saint-Georges Prognosen bezüglich der Wertentwicklung der einzelnen Assetklassen ab. Hier seine Kernthesen:

Das Problem in Europa klar: Griechenland ist zahlungsunfähig. Zwölf Monate nach Umsetzung der Sparmaßnahmen muss konstatiert werden, dass die Bemühungen Griechenlands vergebens waren. Auch das Ausmaß der Probleme in Portugal und Irland ist deutlich. Aber: Niemand ist bereit, die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Erkenntnisse zu tragen und so werden die Probleme vor sich hergeschoben, notwendige Entscheidungen vertagt. Dies ist gefährlich für die Märkte!

Der Konjunktur in den USA geht bereits die Luft aus. So besteht auch hier wenig Spielraum, die Staatsschulden abzubauen. Obama muß nun – im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2012 – wirtschaftliche Führungsstärke zeigen. Zumal die vom Kongress genehmigte Obergrenze für die Staatsschulden bereits erreicht ist. Bernanke wird dabei keine unwichtige Rolle spielen.

Größer sind die Handlungsspielräume der Schwellenländer. S&P hat beispielsweise den Ausblick für Brasilien von “stabil” auf “positiv” angehoben und honoriert damit die Diversifizierung der Wirtschaft des Landes, den Exportanstieg und die Tatsache, dass die Mittelklasse einen immer größeren Anteil an der Bevölkerung hat. Indien dagegen muss den Inflationsdruck unter Kontrolle halten, ohne dass die notwendigen Infrastrukturinvestitionen durch steigende Zinsen belastet werden.
Unter den großen aufstrebenden Ländern besteht eine enorme Rivalität, so dass ihnen die Leitung des IWF wahrscheinlich verwehrt bleiben wird. 2011 wird der private Binnenkonsum 90% zum BIP Indiens beitragen, während die Exportbilanz negativ sein wird. Der Außenhandel Chinas wird heute zu 63% mit den Schwellenländern abgewickelt (Indien 76%, Brasilien 65%).

Weitere Details zur Weltwirtschaft und warum sich wo Anlagechancen bieten, lesen Sie im angehängten ausführlichen Marktkommentar.

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