Wachstumsausblick in der Eurozone unsicherer

Die sich verschärfende Staatsschuldenkrise dürfte den Konjunkturausblick belasten

25.07.2011 | 09:29 Uhr

Staatsschuldenkrise in der Eurozone griff zuletzt auch auf das europäische Bankensystem über. Eine infolge der Krise zurückhaltendere Kreditvergabe könnte daher die Konjunkturentwicklung belasten. Auch in China mehren sich die Anzeichen für ein sich abkühlendes Konjunkturklima. Nur in den USA scheint sich die Wirtschaft wieder etwas zu beleben.

Ausblick für die Eurozone
Der EU-Gipfel scheint durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket die Ängste vor einem Zusammenbruch der Europäischen Währungsunion erst einmal ausreichend besänftigt zu haben. Die Eurozone ist damit einen weiteren Schritt in eine Fiskalunion gegangen. Nach unserer Einschätzung lässt sich nur auf diesem Weg garantieren, dass die Europäische Währungsunion langfristig überleben wird. Die anhaltenden Turbulenzen im Vorfeld des EU-Gipfels griffen zunehmend auf die Banken in den Staaten an der Peripherie der Eurozone über. Die Kunden zogen Einlagen ab und reduzierten damit die Möglichkeiten der Banken, Kredite zu vergeben. Zudem brachen die Aktienkurse der Banktitel dramatisch ein, und die Refinanzierungskosten für die Banken erhöhten sich zum Teil deutlich. In diesem Umfeld wäre es nicht verwunderlich, wenn die Banken die Kreditvergabe zunehmend einschränken und damit das Wachstum beeinträchtigen würden. Der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes im Juni könnte ein erster Warnhinweis sein. Auch die niedrige Zunahme der Geldmenge M1 signalisiert eine tendenziell nachlassende Wachstumsdynamik. Dies dürfte erhöhte Aufmerksamkeit auf das Unternehmensvertrauen (Do) lenken. Derzeit gehen wir trotz der Konjunkturrisiken davon aus, dass sich das Wachstum in den nächsten Quartalen nur moderat abschwächen wird, weil wir vor allem für die Konjunkturlokomotive Deutschland nur geringe Risiken sehen. Angesichts der Konjunkturrisiken erwarten wir eine abwartende Haltung der Europäischen Zentralbank und einen unveränderten Refinanzierungssatz von 1,5 % bis Jahresende, obwohl die Inflation (Fr) im Juli auf 2,8 % gestiegen sein dürfte.

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