Abschwungstendenzen scheinen sich zu verstärken

Wirtschaftsleistung der Eurozone wird im vierten Quartal schwächer

26.09.2011 | 09:14 Uhr

Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone deuteten im September zum ersten Mal seit 2009 wieder an, dass die Wirtschaft schrumpft. Die Rezessionsrisiken sind dadurch deutlich gestiegen.

Europäische Konjunktur
Auch der ifo-Index (Mo) und das Wirtschaftsvertrauen (Do) in der Eurozone dürften im September gesunken sein und damit die Abschwungstendenzen bestätigen. Wir sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Eurozone um -0,1 bis -0,3 % im vierten Quartal. Für Deutschland rechnen wir dagegen mit einem leicht positiven Wirtschaftswachstum. Für den Jahresverlauf 2012 sehen wir jedoch wieder Erholungstendenzen in der europäischen Wirtschaft. Maßgeblich dafür dürfte insbesondere eine Lockerung der Geldpolitik sein, mit der die EZB unseres Erachtens auf die zuletzt gestiegenen Risiken einer Abwärtsspirale reagieren wird. So erwarten wir eine Leitzinssenkung der EZB auf 1,0 % im Oktober und können uns für November oder Dezember sogar einen Schritt auf 0,5 % vorstellen. Der Konjunkturabschwung schwächt die europäischen Banken aufgrund eines Anstiegs notleidender Kredite; zudem wird es für die Staaten schwerer, ihre Sparziele zu erreichen. Die Konjunkturrisiken dürften auch durch ein schwaches Geldmengen-und Kreditwachstum (Di) hervorgehoben werden. Die erste Schätzung der Inflationsrate (Fr) im September dürfte eine Beschleunigung von 2,5 % auf 2,6 % ergeben haben.

Prognose: EZB senkt den Leitzins im Oktober auf 1,0 %
Refinanzierungsrate der EZB in %

Quellen: Thomson Reuters Datastream, Berechnungen Metzler

US-Konjunktur
In den USA verlangsamte sich die Wachstumsdynamik in den vergangenen Quartalen. Auch im dritten Quartal dürfte die US-Wirtschaft nur ein Wirtschaftswachstum (Do) von 1,2 % erreicht haben. Wir sehen zwar für die kommenden beiden Quartale keine negativen Raten, rechnen jedoch mit einer Stagnation und mit Wachstumsraten zwischen 0,1 % und 0,6 %. Dementsprechend erwarten wir eine Stagnation bei den Auftragseingängen (Mi) und bei den Konsumausgaben (Fr). Das Konsumentenvertrauen (Di und Fr) dürfte sich auf den Niveaus der Vormonate stabilisiert haben.

Japanische Konjunktur
Die japanische Konjunktur profitiert derzeit vom Wiederaufbau. So dürfte die Industrieproduktion (Fr) um 2 % gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Die Inflationsrate (Fr) dürfte sich im August leicht über der Nulllinie bei 0,1 % gehalten haben.

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