Die Fußball-Europameisterschaft 2024 steht unter dem Motto "United by Football. Vereint im Herzen Europas" und begann am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland in München.
17.06.2024 | 14:45 Uhr
Das Turnier zielt darauf ab, neue Maßstäbe in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) zu setzen. Angesichts der negativen Nachhaltigkeitsbilanz früherer Großereignisse wie der WM 2022 in Katar und der verschobenen EM 2020, wird nun verstärkt auf nachhaltige Maßnahmen gesetzt.
Wie nachhaltig ist die Fußball-Europameisterschaft
Die EM 2024 verfolgt eine umfassende ESG-Strategie, die 28 Themenbereiche mit 47 Zielen umfasst. Ein zentrales Ziel ist die CO2-Neutralität des Turniers, welche einerseits durch Ausgleichsmaßnahmen und andererseits durch neue Maßnahmen im Turnier erreicht werden sollen. Dazu wird zum Beispiel das 4R-Prinzip (reduce, reuse, recycle, recover) der UEFA eingeführt, sowie vegane und vegetarische Speisen aus regionalen Bio-Lebensmitteln in den Stadien angeboten. Das Öko-Institut schätzt die CO2-Emissionen der EM auf ca. 490.000 Tonnen, wobei 71,5 % durch Verkehr verursacht werden.
Zur Reduktion der Emissionen wurden nachhaltige Mobilitätskonzepte entwickelt, darunter die Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs und die Reduzierung von Flugreisen durch Nacht- und Sonderzüge. Eine Clusterbildung der Spielorte soll die Reiseemissionen weiter minimieren. Zusätzlich werden keine neuen Stadien gebaut, sondern bestehende Bundesligastadien genutzt, wobei auf nachhaltige Modernisierungsmaßnahmen geachtet wurde.
Auch auf nationaler Ebene, insbesondere in der Bundesliga, gibt es ähnliche Bestrebungen zur Nachhaltigkeit. Die DFL hat eine Nachhaltigkeitsrichtlinie eingeführt, die seit 2024 Teil des Lizenzierungsverfahrens ist. Die Vereine haben Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ergriffen, wie bspw. die Umstellung auf Elektromobilität und die Nutzung von Photovoltaikanlagen.
Europameister in Sachen ESG: Die Niederlande
Während die Fußball-Europameisterschaft noch in vollem Gange ist, konnten sich in unserer ESG-Europameisterschaft bereits die Niederlande mit 2:1 gegen die Schweiz im Finale durchsetzen und schnappten sich somit den ESG-Europameistertitel. Dies hatte sich in der Gruppenphase zunächst nicht abgezeichnet, da sich die Niederlande lediglich auf Platz drei hinter Frankreich und Österreich in Gruppe D einordneten.
Insofern lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Länderindex den MSCI Netherlands zu werfen. Die Unternehmen in dem Index und ihre ESG-Profile bilden die Grundlage der guten Leistung in der K.o.-Phase. Relevant für die Berechnung ist der jeweilige gewichtete Durchschnittswert für das MSCI ESG-Rating und die durchschnittliche CO2-Intensität (Scope 1+2 (t/USD Mio. Umsatz) der Unternehmen in dem Aktienindex. Die Unternehmen mit der höchsten Gewichtung sind hierbei: ASML Holding (45,21 %), ING Gro-ep (6,37 %), Prosus (5,35 %) Wolters Kluwer (4,54 %) und Adyen (4,28 %).
Die Niederlande haben sich wie viele Länder mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Darüber hinaus möchte die Regierung zusätzlich eine Kreislaufwirtschaft schaffen, um den Rohstoffverbrauch zu senken. Bereits in sechs Jahren soll eine Reduzierung von 50 Prozent der Ressourcennutzung erzielt werden. Die Niederlande sind sich ihrer geografischen Besonderheit seit Jahren bewusst und möchten daher beim Thema Klimaschutz zu den Vorreitern zählen.
Erfahren Sie mehr dazu in der kompletten Studie der Autoren Daniel Sailer und Arne Schütz, Metzler Asset Management, Sustainable Investment Office. Zur Studie gelangen Sie über den folgenden Link.
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