Aktien und Immobilien wieder neutral gewichtet

Eurozone bewegt sich in Richtung Rezession. Kommentare der Zentralbank nicht detailliert genug, längere Duration als die Benchmark.

17.08.2012 | 13:23 Uhr

Mario Draghi sagte es klar und deutlich: Der Ball ist jetzt im Feld der spanischen Regierung. Wenn Herr Rajoy nicht offiziell die Hilfe des EFSF beantragt (und entsprechende Bedingungen akzeptiert) wird nichts passieren. Die Zeit zum Handeln ist in der Eurozone noch nicht gekommen. Bemerkenswert ist jedoch, dass die magische Formel von Mario Draghi, der versprach "alles Notwendige" zu tun, sich trotz fehlender Details positiv auf die Zinssätze der Anleihen von Peripheriestaaten auswirkt.

In den USA weckte der Kommentar des Offenmarktausschusses der Fed vom 1. August angesichts der nach wie vor schlechten Arbeitsmarktlage Hoffnungen auf QE3. Aus dem Protokoll der Juni-Sitzung ging jedoch hervor, dass nicht alle Mitglieder des Offenmarktausschusses bereit sind, weitere geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn diese in den Sitzungen diskutiert werden.

Die Anleger verlassen sich völlig auf die Zentralbanken. Wir rechnen nach wie vor mit unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen. Die Schwierigkeit besteht jedoch in der Wahl des richtigen Zeitpunkts. Im Juli wiesen die weltweiten Einkaufsmanagerindizes zwar auf eine leichte Zunahme des Wirtschaftswachstums hin, fielen aber insgesamt weiterhin recht schwach aus. Seit Mitte Juli ist die Verschlechterung der Wirtschaftsdynamik in den USA zum Stillstand gekommen. Die Einzelhandelsumsätze, die zuvor drei Monate in Folge gefallen waren, sorgten im Juli mit einem Anstieg von 0,8% im Vergleich zum Vormonat für eine positive Überraschung.

Die japanische Wirtschaft wuchs im 2. Quartal lediglich um 0,3 % (im Quartalsvergleich). Dennoch verzeichnet sie damit bereits zum vierten Quartal in Folge ein Wachstum. Nach einem Nullwachstum im ersten Quartal schrumpfte das BIP im Euroraum im 2. Quartal wie erwartet um 0,2%. Auch wenn man aufgrund des Nullwachstums im ersten Quartal nicht von einer "technischen Rezession" im Euroraum sprechen kann, ist der Ausblick für die nächste Zeit nicht vielversprechend.

Die Euphorie der Märkte war nicht so sehr auf eine Rückkehr der Risikobereitschaft zurückzuführen, als vielmehr auf die Erwartung einer neuen "Liquiditätswelle". Derartige Phänomene sind meistens nur von kurzer Dauer. Die Begeisterung könnte schon bald wieder abflauen, da die Zentralbanken nicht bereit scheinen, ihre letzte Munition aus dem unkonventionellen Arsenal bereits in der Sommerpause zu verschießen.

Was die Asset Allocation anbelangt, so erhöhte GBS seine Investitionen sowohl in Immobilien als auch in Aktien von untergewichtet auf neutral. Negative Faktoren, wie die durch die Schuldenkrise bedingte Ungewissheit und die schlechten Gewinnaussichten, werden derzeit durch die Hoffnung des Marktes auf eine geldpolitische Unterstützung auf beiden Seiten des Atlantiks wieder ausgeglichen. Bei festverzinslichen Wertpapieren erhöhte der Fonds seine Duration (in Bundesanleihen ausgedrückt) von neutral auf übergewichtet. Bevorzugt werden Anleihen mit langer Duration. Unternehmensanleihen sind neutral und auf USD lautende Schwellenländeranleihen deutlich übergewichtet. Der Fonds ist in Euro untergewichtet.

Der Strategie-Bericht im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: