Bergbauaktien: Revolutionäre Gewinne in Sicht

Bergbauaktien: Revolutionäre Gewinne in Sicht
Aktien

Der Ausbau von digitaler Infrastruktur und die wachsenden Anforderungen an das Energiesystem treiben die Nachfrage nach wichtigen Metallen nach oben, während das Angebot knapper wird. Anleger können von dieser besonderen Situation langfristig profitieren.

21.03.2025 | 07:30 Uhr

Anfang März drangen aus der Bergbaubranche Zahlen an die Öffentlichkeit, die erst einmal wenig Euphorie auslösten. Denn die weltweit größten Minenkonzerne haben ihre Explorationsausgaben in den letzten zwei Jahren aufgrund von steigenden Preisen, höheren Zinsen und niedrigeren Rohstoffpreisen gekürzt. Laut S&P Capital IQ sanken die gesamten Explorationsausgaben 2024 das zweite Jahr in Folge um sechs Prozent auf 12,5 Milliarden US-Dollar. Und das, obwohl die große Mehrheit der Experten davon ausgeht, dass die Nachfrage nach kritischen Metallen in den kommenden Jahrzehnten aufgrund der Einführung digitaler Infrastrukturen und der Umstellung auf saubere Energie kräftig steigen wird. Ob der Ausbau der digitalen Infrastrukturen, die Entwicklung von KI bis hin zur sauberen Energiewende, Energiesicherheit und Batteriespeicherung - die „neue industrielle Revolution“ wird den Hunger nach Bodenschätzen explodieren lassen. Das Ergebnis von weniger Exploration bei steigender Nachfrage dürfte ein wachsendes Angebotsdefizit in den kommenden Jahren sein.

Kupfer ist ein gutes Beispiel für diese Marktdynamik. Die langfristige Nachfrage nach dem rötlichen Metall wird durch den technologischen Wandel angetrieben, da Kupfer ein unverzichtbarer Rohstoff für die Elektrifizierung ist. Das gilt von Elektrofahrzeugen bis hin zur Erzeugung, Übertragung und Speicherung erneuerbarer Energien. So wird erwartet, dass die Nachfrage nach Kupfer zwischen 2024 und 2030 um etwa 19 Prozent zulegen wird, wobei mit einem Nachfrageboom durch den Bau neuer KI-Rechenzentren gerechnet wird.

Gleichzeitig ist der Kupfermarkt aber mit einem Angebotsdefizit konfrontiert, da die Minenproduktion ab 2027 aufgrund von Versorgungsproblemen wie längeren Genehmigungsfristen und einer zunehmenden Umweltkontrolle stetig zurückgeht. „Weltweit wurde lange Zeit zu wenig in die Exploration investiert“, sagt Duncan Wanblad, Vorstandsvorsitzender des Minengiganten Anglo America. BeiKupfer, aber auch Aluminium kommt es daher nach einem geringen Überschuss 2024 bis zum Ende des Jahrzehnts zu Marktdefiziten, die neun bzw. 15 Prozent des Angebots entsprechen. Und eine schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht. Denn es kann etwa in den USA bis zu drei Jahrzehnten dauern, bis aus einer neu entdeckten Kupferlagerstätte tatsächlich eine aktiv betriebene Mine wird. Damit die Konzerne wieder offensiver agieren, sind höhere Marktpreise nötig.

Die Notierungen für Lithium, Nickel sowie Kobaltsind seit ihrem Allzeit-Hoch im Jahr 2022 sogar um 86 Prozent, 69 Prozent bzw. 70 Prozent gefallen. Der Preis für Lithium etwa hat infolge wachsender Lagerbestände und der Unsicherheit über die Subventionen für Elektrofahrzeuge stark nachgegeben.

Grafik
Grafik


Nach Ansicht der Rohstoffexperten von Baker Steel stellt die derzeitige Schwäche des Sektors der Batteriemetalle jedoch eine große Chance für Investoren dar. Denn die Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) deuten auf ein beträchtliches Wachstum dieser Märkte bis zum Ende dieses Jahrzehnts hin. Zu den Wachstumstreibern zählt insbesondere die Produktion von Elektroautos, deren Motoren und Batterien eine Menge kritischer Metalle benötigen. In China machen E-Fahrzeuge inzwischen rund die Hälfte aller Fahrzeugverkäufe aus, in Europa knapp ein Drittel und in den USA elf Prozent. Langfristig dürfte daher an einem Preisschub für kritische Metalle kein Weg vorbeiführen.

Auch die weltweite Nachfrage nach Energieerzeugung und -speicherung steigt rasant an, verschärft durch das schnelle Wachstum von Technologien wie KI und Kryptowährungen. Der weltweite Strombedarf von Rechenzentren wird voraussichtlich von 240 TWh im Jahr 2020 auf 600 TWh im Jahr 2025 zunehmen. Da sich die führenden Technologieunternehmen zu strengen Klimazielen und Netto-Null-Zielen verpflichtet haben, muss die Kapazität an erneuerbaren Energien also deutlich steigen, was wiederum nur mit kritischen Metallen möglich ist. Unterm Strich könnte sich der Marktwert von Lithium in den nächsten 15 Jahren aufgrund angekündigter Zusagen versiebenfachen, während für die Sektoren Kobalt und Nickel im gleichen Zeitraum ein Plus von 114 Prozent bzw. 152 Prozent prognostiziert wird.

Und einen weiteren Trumpf haben die Minenkonzerne mit dem neuen US-Präsidenten auch noch im Ärmel. Weshalb Donald Trump der Branche Rückenwind verleiht, lesen Sie kommende Woche an gleicher Stelle.

Diesen Beitrag teilen: