Boom-Region Asien: Bottom-up-Analyse der Schlüssel zum Investmenterfolg

„Jetzt ist ein günstiger Einstiegszeitpunkt für Anlagen in asiatische Aktien“, sagt King Fuei Lee, Leiter asiatische Aktien bei Schroders.

16.04.2013 | 10:05 Uhr

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liege aktuell bei 1,7 und das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 13,9, was im langjährigen Durchschnitt eine angemessene Bewertung sei. „Ohne eine ausführliche Bottom-up-Analyse der Unternehmen ist es für Anleger äußerst schwer, die asiatische Wachstumsstory in gewinnbringende Aktienengagements umzusetzen“, betont King Fuei Lee.

Unterstützt wird King Fuei LeesThese von drei Professoren der London Business School (LBS), die in einer aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts eines Landes und den Anlageerträgen von dessen Aktienmärkten erforschten. Dafür haben sie die Finanzdaten von insgesamt 83 Ländern analysiert, die bis ins Jahr 1990 zurückreichen. Das Ergebnis: Wachstumsschwache Länder liefern bessere Erträge als wachstumsstarke.

Das Bruttoinlandsprodukt Chinas sei beispielsweise zwischen 1993 und 2011 nominal um durchschnittlich 15,5 Prozent gewachsen. Wer allerdings 1993 zum Beispiel 1.000 US-Dollar in den MSCI China investiert hat, hatte 2011 nur noch 660 US-Dollar übrig – ein Verlust von 34 Prozent. Der DAX habe sich im selben Zeitraum mehr als verdreifacht. Wachstumsraten jenseits der zwei Prozent seien für die deutsche Wirtschaft hingegen enorm.

„Anleger dürfen nicht vergessen, dass ein Index nicht automatisch auch die Wirtschat eines Landes widerspiegelt“, sagt King Fuei Lee. Mehr als die Hälfte der in den Leitindizes vertretenen Unternehmen agieren international und seien damit stärker von der Weltwirtschaft als von Binnenfaktoren abhängig. „Lediglich kleinere und mittlere Unternehmen profitieren von der günstigen Binnendynamik der asiatischen Märkte und diese gilt es, entsprechend zu finden“, sagt King Fuei Lee.

Laut King Fuei Lee müssen sich Anleger vergegenwärtigen, dass sie nicht in Länder oder Regionen investieren, sondern in Aktien einzelner Unternehmen. „Wer am Wirtschaftswachstum einer Region teilhaben möchte, muss sicherstellen, dass er ausschließlich in die guten Unternehmen investiert“, erläutert King Fuei Lee. Für King Fuei Lee sind deshalb Kriterien wie eine solide Unternehmensführung oder tadellose Geschäftspraktiken wichtig bei seinen Investmententscheidungen. Außerdem sei ein grundlegendes Verständnis der Geschäftsmodelle und Ertragstreiber unabdinglich bei der Analyse.

Ein weiteres Kriterium für ein erfolgsversprechendes Aktieninvestment in Asien sei die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Aktionäre am Wachstum beteiligen. „Anleger sollten genau schauen, welche Dividenden sie aus ihren Aktienengagements vereinnahmen können“, sagt King Fuei Lee. Denn auch die Studie der LBS zeigt, dass es einen engen Zusammenhang des realen Dividendenwachstums pro Aktie und dem realen Wachstum des Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts gibt.

„Die asiatischen Aktienmärkte bieten durchaus attraktive Investitionschancen für langfristig orientierte Anleger, die vorher genau analysieren, in welche Titel sie investieren und die die Faktoren kennen, die zum Anlageerfolg führen“, erläutert King Fuei Lee. Der Boom in Asien sei ungebrochen und mit der richtigen Analyse lasse sich dieser Boom auch auf ein Portfolio übertragen.

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