Der Goldpreis ist weiter auf Rekordjagd und auch die Kurse der Goldförderunternehmen legen zu. Ihr volles Kurspotenzial haben die Bergbaukonzerne aber noch lange nicht erreicht. Das sind die Gründe:
21.02.2025 | 07:45 Uhr
Der Preis für Goldanleger können mehr als zufrieden sein. Der Preis für das gelbe Edelmetall klettert in den vergangenen 24 Monaten um 55 Prozent. Und viele Faktoren sprechen dafür, dass das Ende der Rally noch lange nicht erreicht ist (siehe LINK). Auch für die Aktionäre von Goldminenunternehmen scheint die Welt auf den ersten Blick in Ordnung. Denn die Kurse der Unternehmen, die das Edelmetall aus dem Erdreich fördern, haben deutlich angezogen. Der Wert des Branchenindex Arca Gold Bugs hat in den vergangenen zwei Jahren um über 40 Prozent zugelegt. Ist somit alles perfekt? Nein, denn ein Blick zurück auf historische Goldbullenmärkte verrät, dass für die Aktionäre zuletzt viel mehr hätte drin sein müssen. So kletterte der Goldpreis zwischen 2018 und 2020 um 70 Prozent, die Kurse der Goldförderer aber um ein Vielfaches. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in anderen Jahren, als das gelbe Edelmetall nach oben schoss und die Aktienkurse von Newmont Mining, Barrick Gold und Co quasi explodierten (siehe Grafik).
Der Grund für die Kurs-Outperformance der Förderer gegenüber der Notierung des Edelmetalls liegt in einem Hebeleffekt begründet. Goldaktien erzielen Bullenmärkten in der Regel eine 2-5-fache Hebelwirkung gegenüber dem Goldpreis. Dieser Effekt lässt sich so erklären: Wenn die Gesamtkosten pro Unze für ein Unternehmen beispielsweise bei 2000 US-Dollar liegen und der Goldpreis bei 3000 US-Dollar, beträgt der Gewinn pro Unze 1000 US-Dollar. Steigt der Goldpreis nun um 20 Prozent auf 3600 US-Dollar, erhöht sich der Gewinn der Unternehmen bei nahezu gleichbleibenden Kosten um 60 Prozent. Wenn die Fixkosten der Förderer dann noch parallel dazu sinken, sind sogar größere Gewinnsteigerungen möglich. Da dieser Hebeleffekt in den vergangenen Jahren nicht wie gewohnt zum Tragen gekommen ist, dürfte es bei den Goldminenaktien aktuell noch reichlich Kursluft nach oben geben. Laut Baker Steel ist der Sektor daher für eine ordentliche Neubewertung bereit. Der Markt schätze die finanzielle Gesundheit und die Wachstumsaussichten des Sektors noch nicht richtig ein, so Baker Steel.
Die Rentabilität der Unternehmen ist auf jeden Fall schon heute hoch, denn die durchschnittlichen nachhaltigen Gesamtkosten (AISC) für die Produktion einer Unze Gold liegen bei rund 1.500 US-Dollar je Unze und einem Goldpreis von derzeit über 2.600 US-Dollar je Unze. Zwar steigen auch die Kosten, doch das Tempo der Inflation hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich verlangsamt. Zudem lässt sich feststellen, dass die Branche, die lange Jahre auch mit finanziellem Missmanagement zu kämpfen hatte, längst konservativer wirtschaftet. So haben sich die Verschuldungsquoten und somit auch die Bilanzen vieler Goldminenunternehmen deutlich verbessert.
Rückenwind erhält der Sektor aber auch durch Fusionen. In den letzten Monaten gab es eine Reihe von kurstreibenden Transaktionen. Dazu zählt die Übernahme von Osisko Mining durch Gold Fields im August 2024 im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar, der Kauf von Centamin durch AngloGold Ashanti für 2,5 Milliarden US-Dollar und die Akquisition von SilverCrest Metals durch Coeur Mining für 1,7 Milliarden US-Dollar im September 2024. Grund für das sich immer schneller drehende M&A-Karussell: Qualitativ hochwertige Goldminenprojekte mit niedrigem Kostenprofil sind rar gesät, Unternehmen suchen daher eher entweder nach geeigneten Übernahmen von klein- bis mittel kapitalisierten Unternehmen (inklusive Entwickler) oder den Kauf bestimmter, produzierender Minen, die das existierende Portfolio sinnvoll ergänzt.
Denn obwohl es in letzter Zeit einige hervorragende Ressourcen-Entdeckungen gab, verzögert sich die Umsetzung dieser durch jahrelange Genehmigungs- und Finanzierungsprozesse. Zwar wurden die meisten Großprojekte von den Unternehmen bereits in Angriff genommen, aber für die Experten von Baker Steel sind nur wenige exzellente Projekte in naher Zukunft umsetzbar.
Angesichts des starken makroökonomischen Rückenwinds für Edelmetalle, der wachstumsfördernden Politik in den USA und der Tatsache, dass Edelmetallminen größtenteils in einer gesunden finanziellen Verfassung sind, sieht Baker Steel daher 2025 erhebliche Chancen für Anleger. Die Bühne sei bereitet, dass Goldaktien in der nächsten Phase des Bullenmarktes eine deutlich bessere Performance als physisches Gold erzielen werden – und das in einem Umfeld, das speziell für Stock Picker wie Baker Steel viel Chancen bereithält.
Diesen Beitrag teilen: