Betrachtet man einzelne Regionen, so gehörten spanische, österreichische
aber auch osteuropäische Aktien zu den Gewinnern.
Seitdem ist wieder die in letzten Jahren am häufigsten
diskutierte Frage aufgekommen: Ist jetzt endlich die Zeit für Value gekommen? Und
von entsprechenden Managern wurden die logischen Antworten für ein
entsprechendes Investment geliefert.
Doch macht diese Diskussion Sinn?
Nein, diese Fragestellung führt komplett am Thema vorbei! Es
macht kein Sinn, sich ein Unternehmen nur nach den Bewertungskennzahlen
anzuschauen. Vielmehr ist ein Gesamtblick auf ein Unternehmen oder eine Branche
die Lösung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Druckindustrie, aber auch die
Bankenbranche. Diese haben fundamental günstige Bewertungen wie Kurs- Buchwert-
Verhältnis. Doch langfristig spüren diese Unternehmen den technologischen Strukturwandel,
und dies nicht erst seit Corona. Auch diese Aktien haben in den letzten Monaten
sehr gut performt, doch die Frage ist, ob sich jetzt an den übergeordneten
Wandel etwas geändert hat? Werden wir zukünftig mehr Zeitung lesen, damit die
Druckindustrie einen Boom über Jahre erlebt? Eher nein!
Wie kann man es besser machen?
Vielmehr macht es Sinn, sich Unternehmen aus der zweiten
Reihe, die Nebenwerte, anzuschauen. Deren Kurse steigen seit Corona ebenso
überdurchschnittlich, jedoch nur von den wenigsten Marktteilnehmern im Fokus.
Die Gründe sind klar: Dieses Segment macht von der Marktkapitalisierung
nur ca. 20 Prozent aus. Somit können die großen Marktteilnehmer auch kaum
investieren und ihre gigantischen Volumina unterbringen. Zusätzlich beläuft
sich die Anzahl der Nebenwerte auf ca. 95 Prozent der Aktiengesellschaften -
also wesentlich mehr als Standardwerte. Dies erschwert die Auswahl der
richtigen Unternehmen für die großen Investoren zusätzlich.
Doch Nebenwerte haben einen deutlichen Vorteil gegenüber den
große Unternehmen: Sie können sich schneller an die Gegebenheiten anpassen und
damit das Wachstum überproportional steigern. Man investiert in die sogenannten
„Hidden Champions“ oder auch in die „Microsofts von morgen“. Eben in
Unternehmen, die eine große Geschichte noch vor sich haben.
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