AXA: Ein kleiner Schritt für Draghi, ein großer Sprung für die EZB

Nach der jüngsten EZB-Entscheidung, die sprichwörtlichen Geldschleusen zu öffnen, sollten Euroraum-Aktien und damit Aktien insgesamt übergewichtet und Euroraum-Anleihen auf neutral zurückzufahren werden.

23.09.2014 | 10:39 Uhr

Risikoreichere Wertpapiere erholten sich im August und Anfang September. Man hoffte auf einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine, eine neue große Überraschung der EZB und eine bessere Konjunktur. All dies spricht auch für den Rest des Jahres und Anfang 2015 für eine risikoreichere Allokation.

Ein ungleichmäßiger Aufschwung

Die jüngsten Daten bestätigen unsere Erwartung, dass die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte überdurchschnittlich wächst. Die USA und Europa dürften sich aber weiter auseinanderentwickeln. Die jüngsten US-Stimmungsindikatoren (ISM-Einkaufsmanagerindex von 59 im September und bessere Umfrageergebnisse der regionalen Feds) sprechen für ein stabiles 3. Quartal mit einer soliden Industriekonjunktur. Im Euroraum waren die Zahlen hingegen eher schwach.
Sicherlich könnten die weltpolitischen Probleme die Konjunktur schwächen, insbesondere in Europa. Die amerikanischen Verbraucher sind aber ausgabefreudig wie nie; das Konsumklima ist äußerst gut. Japan dürfte zumindest wieder etwas wachsen, und in China hat man sich zu neuen Konjunkturprogrammen entschlossen.

Die USA wachsen – was denn sonst?

Die Nachrichten aus den USA sind besser geworden. Das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal wurde auf 4,2% (annualisiert) heraufrevidiert. Wichtiger noch: Viele Konjunkturindikatoren für das 3. Quartal sprechen für einen weiteren Wachstumsanstieg. Zwar könnte das Wachstum zunächst unter dem Aufbau der hohen Lagerbestände im 2. Quartal leiden, doch rechnen wir für die zweite Jahreshälfte 2014 insgesamt mit einem ordentlichen Plus von etwa 3,5% (ebenfalls annualisiert). Viel deutet darauf hin, dass vor allem der private Verbrauch die Wirtschaft stützt, zumal der Arbeitsmarkt Fortschritte macht und die Aussicht auf Lohnerhöhungen sowie positive Vermögenseffekte durch steigende Immobilien- und Aktienkurse besteht. Wir gehen weiter davon aus, dass die Binnennachfrage die US-Konjunktur auch nächstes Jahr voranbringt. Allerdings beobachten wir sehr sorgfältig die Unternehmensinvestitionen, da das Gewinnwachstum in diesem Jahr nachgelassen hat. Ein stärkeres Wachstum wirft zweifellos die Frage auf, wie es mit der Geldpolitik weitergeht. Wie auf dem Jackson Hole Symposium 2014 deutlich wurde, dürften die Entscheidungen der Fed in erster Linie vom Arbeitsmarkt abhängen. Der Arbeitsmarktindikator des Offenmarktausschusses zeigt noch immer eine eher ungleichmäßige Erholung an. Dennoch hat sich die Lage in diesem Jahr bislang verbessert, und es gibt Anzeichen dafür, dass die Lohninflation bis ins neue Jahr hinein steigt.

Der vollständige Strategiebericht im pdf-Dokument

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