Edmond de Rothschild: Europäische Aktienmärkte: Sicherer Hafen oder wahre Renditequelle?

Unsicherheit über die US-Zinswende, gepaart mit Unruhen in einigen Schwellenländern – insbesondere in China – haben Investoren möglicherweise dazu veranlasst, sich europäischen Aktien zuzuwenden. Das „alte Europa“ hat jedoch mehr zu bieten: Nämlich robuste Fundamentaldaten und attraktive Anlagemöglichkeiten.

19.10.2015 | 13:33 Uhr

KAUM GEFAHR DURCH SCHWELLENLÄNDER

Zum Ende des Sommers brachten Befürchtungen über eine harte Landung Chinas die Märkte weltweit ins Stocken. Nachdem sich in den Konjunkturdaten dann eine abrupte Wachstumsverlangsamung abzeichnete, reagierten die Märkte panikartig. Viele Anleger hatten Zweifel daran, ob es Europa gelingen würde, den Schockwellen standzuhalten. Allerdings haben die veröffentlichten Zahlen der letzten Wochen dazu beigetragen, Investoren einigermaßen zu beruhigen.

Bisher konnte der Konjunktureinbruch der Schwellenländer die einsetzende Erholung Europas nicht gefährden. Auch die Anfang Oktober veröffentlichte Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) untermauert tendenziell die positive Stimmung. Zwar wurden mehr Charts nach unten als nach oben korrigiert, dennoch konnte sich die Eurozone dem allgemeinen Trend widersetzen. Prognosen gehen derzeit von einem Wirtschaftswachstum von mehr als 1,5 Prozent für das Jahr 2015 und 1,6 Prozent für das kommende Jahr aus. 

Lediglich eine weitere Verschlechterung in China könnte das „alte Europa“ ins Schwanken bringen. Allerdings bemüht sich Peking, den Übergang von einer Industriegesellschaft hin zu einer dienstleistungsorientierteren Wirtschaft zu beschleunigen. Regierung und Zentralbank verfügen hier noch über eine Reihe von Instrumenten, um einen Abschwung, wenn nötig, abzufedern.

NACHHALTIGE KONJUNKTURSTÜTZEN

Strukturelle Reformen in vielen europäischen Ländern, niedrigere Rohstoffpreise und ein schwacher Euro – all diese Faktoren sind erhebliche Wettbewerbsvorteile für europäische Unternehmen, die ihre Geschäftsentwicklung vorantreiben wollen. Insgesamt zeigen sich europäische Unternehmen in stabiler Verfassung. Daneben haben viele Unternehmen mit ihren Ergebnissen die Erwartungen für das erste Halbjahr 2015 übertroffen. Darüber hinaus wurden auch die Wachstumsprognosen zur Gewinnentwicklung nicht nach unten korrigiert. Europäische Unternehmen werden derzeit zu sehr attraktiven Kursen gehandelt, denn angesichts der niedrigen Zinsen – wohl auch in nächster Zeit – bieten europäische Unternehmen attraktive Erträge. Die Hochstimmung der Anleger spiegelt sich folglich auch in den Kapitalmarktzuflüssen wider.

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