Moventum: China bleibt Sorgenkind

"Die überraschende Abwertung des Yuan heizte Spekulationen um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft an. In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt am besten", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

19.08.2015 | 10:45 Uhr

China hält die internationalen Finanzmärkte weiter in Atem. Nachdem erst vor einigen Wochen ein Kurssturz an den chinesischen Aktienmärkten und schwache wirtschaftliche Daten für Verunsicherung sorgten, kam es in der vergangenen Handelswoche überraschend zu einer Abwertung des Yuan durch die Peoples Bank of China (PBoC). Dies heizte die Spekulationen um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft zusätzlich an. Damit gab die PBoC nach über 10 Jahren die fixe Bindung an den US-Dollar auf. Mit diesem Regimewechsel erlaubt es die PBoC nun, dass bei der Kursfestlegung für die chinesische Währung in Zukunft die Marktkräfte eine größere Rolle spielen. Als Reaktion kam es an den internationalen Finanzmärkten zu teils heftigen Kursbewegungen. In der Eurozone sorgten derweil die Werte zum BIP-Wachstum im 2. Quartal für eine leichte Enttäuschung. Die Wachstumsdynamik in der Eurozone lag mit 0,3 Prozent unter den prognostizierten 0,4 Prozent. Auch in Deutschland kam es mit 0,4 Prozent zu einem geringeren Zuwachs als erwartet. Trotz der leichten Abschwächung sollte sich der aktuelle Wachstumstrend in Europa insgesamt fortsetzen. Die Ergebnisse des ZEW bildeten im August ein gemischtes Bild für Deutschland ab. 

Der Ölpreis blieb indes stabil und legte leicht um 0,42 US-Dollar auf 49,03 US-Dollar je Barrel zu. Auf der Währungsseite legte der Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,54 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen ebenfalls um 1,54 Prozent zu. 

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Alle drei Märkte mussten in der vergangenen Woche Verluste hinnehmen. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schlechter. Innerhalb der Schwellenländer wiesen die asiatischen Aktienmärkte eine starke Underperformance auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt wesentlich schlechter als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Energie, Versorger und Industriewerte. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren zyklischer sowie nicht-zyklischer Konsum und Gesundheit auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Gesundheit, Telekom und Industrie. Underperformer waren die Sektoren Rohstoffe, zyklischer Konsum und Energie. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Value“-Segment in Europa schlechter und in den USA besser.

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