Moventum: Finanzmärkte gehen auf Distanz zu Griechenlands Wahlergebnis

"In der vergangenen Woche rückte die Parlamentswahl in Griechenland in den Fokus der Finanzmärkte. Zu wesentlichen Verwerfungen an den Finanzmärkten kam es nicht", blickt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum, zurück.

06.02.2015 | 14:12 Uhr

Dazu trug auch der ifo Geschäftsklimaindex bei, der im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen ist und nun bei 106,7 Punkten notiert. Damit konnte er um 1,2 Punkte zulegen und seine Konsensschätzung übertreffen. Die Unternehmen schätzen sowohl die Lage als auch die Konjunkturerwartungen optimistischer ein. Positive Daten wurden ebenfalls vom deutschen Arbeitsmarkt vermeldet. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenquote im Januar auf 6,5 Prozent und lag damit niedriger als im Vormonat. Derweil setzte sich der Abwärtstrend der Inflationsrate im Januar weiter fort. Die deutsche Teuerungsrate sank auf eine Jahresrate von - 0,3 Prozent und lag damit erstmals seit 2009 unter der Nulllinie. Die europäischen Konsumentenpreise haben mit -0,6 Prozent in der Jahresrate ebenfalls ihren Rekordtiefstand vom Juli 2009 erreicht. In den USA hat sich das BIP-Wachstum nach dem starkem Vorquartal im vierten Quartal auf 2,6 Prozent annualisiert verlangsamt. Dabei gaben die Auftragseingänge langlebiger Güter im Dezember ggü. dem Vormonat deutlich nach. Auch ohne den volatilen Transportsektor sanken die Auftragseingänge deutlich und verfehlten die Erwartungen. Der Chicago PMI konnte im Januar hingegen auf 59,4 zulegen. Rückenwind erhält die Industrie auch von einem sich abzeichnenden robusten Konsumwachstum. So erreichten im Januar wesentliche Verbraucherindikatoren langjährige Höchststände.

Der Ölpreis konnte seit langem wieder zulegen und stieg signifikant um 4,20 US-Dollar auf 52,99 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar um 0,31 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen verblieb der Euro unverändert. 

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und amerikanischen Markt. Nur der japanische Aktienmarkt verzeichnete dabei eine positive Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schwächer. Innerhalb der Schwellenländer wies die ASEAN-Region eine Outperformance auf. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt stärker als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Rohstoffe, zyklischer Konsum und Versorger. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren IT, nicht-zyklischer Konsum und Finanzen auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Versorger, Rohstoffe und nichtzyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Energie, Finanzen und Industrie. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA und Europa besser ab. Das „Growth“- Segment entwickelte sich in den USA und das „Value“-Segment in Europa besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen, gefolgt von europäische Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, am besten. Alle drei Segmente konnten die Handelswoche mit Zuwächsen abschließen.

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