Moventum: Gemischte Konjunktursignale

"In den USA ist neben dem Immobiliensektor der private Verbrauch einer der stärksten Treiber für das US-Wachstum. Auf der anderen Seite wurden wiederholt schwache Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

21.10.2015 | 11:18 Uhr

In den USA ist neben dem Immobiliensektor der private Verbrauch einer der stärksten Treiber für das US-Wachstum. Dabei verbesserte sich das Konsumentenvertrauen wieder stärker als erwartet. Die Einzelhandelsumsätze konnten zwar nur leicht zulegen, jedoch stieg die Zahl der verkauften Autos deutlich an. Mit 18,1 Mio. (ann.) verkauften Autos im September wurde ein 10-jähriger Höchststand erreicht. Auf der anderen Seite wurden wiederholt schwache Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Nach zuvor starken Einbrüchen konnten sich die beiden regionalen Geschäftsklimaindikatoren Empire State und Philly Fed Index nur leicht erholen. Auch in China zeigten sich die Industriedaten wiederholt von ihrer schwachen Seite. Als Lichtblick kann die Abschwächung des Exportrückgangs interpretiert werden. Die Importe sind hingegen im Jahresvergleich extrem eingebrochen (-20,4 Prozent). Dabei spielt jedoch die Entwicklung der Rohstoffpreise eine wichtige Rolle, so dass diese Entwicklung unter Vorbehalt interpretiert werden sollte. Die China-Schwäche schlägt auch auf die Konjunkturerwartungen in Europa und Deutschland durch. So fiel die ZEW-Umfrage im Oktober zum siebten Mal in Folge schwächer aus als im Vormonat. Dieser Wert dürfte aber auch stark durch die „Dieselgate“-Affäre beeinflusst worden sein. 

Der Ölpreis der Sorte Brent verlor um 2,19 US-Dollar und schloss auf einem Niveau von 50,46 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,20 Prozent nach. Gegenüber dem japanischen Yen konnte der Euro um 0,74 Prozent zulegen.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets besser. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt auf vergleichbarem Niveau. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Versorger, Gesundheit und Telekom. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Industrie, Rohstoffe und nicht-zyklischer Konsum auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren IT, Gesundheit und nicht-zyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Industrie, Rohstoffe und zyklischer Konsum. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Growth“-Segment in Europa und den USA besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Euro-Staatsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Alle Bereiche lagen im positiven Bereich.

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