Moventum: Schwache US-Zahlen machen Marktteilnehmer nervös

"In der vergangenen Handelswoche erlebten die Aktienmärkte den heftigsten Einbruch seit Langem. Dafür mitverantwortlich war u.a. der beinahe Stillstand des US-Wachstums", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

06.05.2015 | 13:38 Uhr

Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal lediglich um annualisiert 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen und hat die Konsensschätzungen von +1,0 Prozent klar verfehlt. Gegenüber dem Vorquartal-Ergebnis von +2,2 Prozent hat das Wirtschaftswachstum damit deutlich an Fahrt verloren. Dazu beigetragen haben der Rückgang der Investitionen bei der Öl- und Gasförderung sowie der durch den starken US-Dollar belastete Außenhandel. Auch der strenge Winter wird als möglicher Einflussfaktor betrachtet. Der Offenmarktausschuss der FED hat die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in der vergangenen Woche daher nach unten korrigiert, darüber hinaus aber an einem positiven Ausblick festgehalten. Diese Einschätzung wird unter anderem durch eine sich abzeichnende Erholungstendenz bei den Einkaufsmanagerindizes unterstützt. So verharrte der ISM Index im verarbeitenden Gewerbe im April nach fünf Rückgängen in Folge bei 51,5 Punkten. Der Chicago PMI konnte entgegen den Erwartungen (50,0 Punkte) sogar um 6,0 Punkte auf 52,3 Punkte zulegen. Innerhalb der Eurozone hat die Teuerungsrate ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und im April die Nullmarke wieder erreicht. Allerdings befindet sich die Kerninflation unverändert bei ihrem Rekordtief von 0,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist im April konstant bei 11,3 Prozent verblieben. In Deutschland fiel der Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl weniger stark aus als erwartet, dadurch blieb die Arbeitslosenquote weiterhin bei 6,4 Prozent.

Der Ölpreis stieg erneut um 1,18 US-Dollar auf 66,46 US-Dollar je Barrel an. Auf der Währungsseite legte der Euro in der vergangenen Woche deutlich zu. Gegenüber dem US-Dollar gewann er um 3,18 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 4,08 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt noch am besten, gefolgt vom amerikanischen und japanischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine stark negative Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schwächer. Innerhalb der Schwellenländer wies die ASEAN-Region eine Underperformance auf. In Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt etwas stärker als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Rohstoffe, Energie und Telekommunikation. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Gesundheit, zyklischer Konsum und Versorger auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Energie, Finanzen und Rohstoffe. Underperformer waren die Sektoren IT, Gesundheit und nicht-zyklischer Konsum. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA und in Europa besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäischen Staatsanleihen. Alle Segmente schlossen die Handelswoche negativ ab.

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