Moventum: US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

"Die Arbeitslosenquote fiel stärker als erwartet und liegt nun nur noch bei 5,1 Prozent, was eigentlich nahezu einem Vollbeschäftigungsniveau entspricht", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

09.09.2015 | 10:28 Uhr

Im Berichtszeitraum warteten die Marktteilnehmer gespannt auf die Ende der Woche veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA. War dies doch der letzte wichtige Datenpunkt vor der nächsten Sitzung der US-Notenbank Mitte September. Letztlich fielen die Zahlen in Summe positiv aus. Dem unter Konsensus liegenden Zuwachs bei den neugeschaffenen Stellen von 173.000 stand eine deutliche Aufwärtsrevision der beiden Vormonate gegenüber. Zudem fiel die Arbeitslosenquote stärker als erwartet und liegt nun nur noch bei 5,1 Prozent, was eigentlich nahezu einem Vollbeschäftigungsniveau entspricht. Anhaltend stark zeigt sich auch der US-Dienstleistungssektor. So gab der entsprechende ISM-Index nur leicht auf 59 Punkte nach, während der Konsensus einen deutlicheren Rückgang erwartet hatte. Das verarbeitende Gewerbe in den USA kommt aufgrund des starken US-Dollars und der Wachstumsschwäche in den Emerging Markets nicht richtig in Fahrt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex gab stärker als erwartet auf 51,1 Punkte nach. Auch in Deutschland schwächelt der Industriesektor. Gegenüber dem Vormonat gingen die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Juli um stärker als erwartete 1,4 Prozent zurück und es bleibt abzuwarten, ob sich hier ein anhaltender negativer Effekt der Schwäche in China zeigt. Die EZB beließ derweil auf ihrer letzten Sitzung den Leitzins unverändert bei 0,05 Prozent. Etwas unerwartet macht Mario Draghi jedoch klar, dass die Hürden für eine Ausweitung der expansiven Geldpolitik aktuell sehr niedrig liegen und die EZB weiterhin Gewehr bei Fuße steht, sollten die bisherigen Aktivitäten nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

Der Ölpreis gab leicht um etwa 40 US-Cent nach und schloss auf einem Niveau von 49,61 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar um 0,95 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen betrug der Zuwachs 2,49 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und japanischen Markt. Alle drei Märkte schlossen in der vergangenen Woche negativ. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets auf einem vergleichbaren Niveau. Innerhalb der Schwellenländer wiesen die asiatischen Aktienmärkte eine Outperformance auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt besser als der gesamteuropäische Markt. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps sowohl in den USA als auch in Europa besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Value“-Segment in Europa und in den USA schlechter. 

Im Rentenbereich entwickelten sich Staatsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Lediglich Hochzinsanleihen schlossen dabei negativ.

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