Die besten Goldminenfonds
Der Goldpreis erreichte vor kurzem mit rund 2400 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Vieles spricht dafür, dass der Anstieg weitergeht. Damit dürften auch Goldminenfonds wieder verstärkt in den Anlegerfokus rücken.18.04.2024 | 07:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Jüngst erreichte der Goldpreis mit rund 2400 US-Dollar einen neunen Höchststand. Und laut Analysten dürfte damit noch das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Die Analysten der Citi-Bank prognostizieren für die kommenden sechs bis 18 Monate einen Preis pro Feinunze von 3000 US-Dollar. Verantwortlich für einen weiteren Anstieg könnten etwa die wieder gestiegene US-Inflationsrate sein. Im März kletterte sie auf 3,5 Prozent. Auch die weiteren Spannungen im Nahen Osten durch den iranischen Angriff auf Israel könnten die Nachfrage nach dem Edelmetall befeuern.
Zentralbanken kaufen viel Gold
Auch Goldkäufe vieler Zentralbanken unterstützen den Goldpreis. „Gold und Silber sind zuletzt sehr deutlich angestiegen. Aus unserer Sicht könnten zunehmende Goldkäufe der Zentralbanken der BRICS-Staaten zu dem deutlichen Kursanstieg bei Gold geführt haben. Auffällig ist, dass das physische Gold steigt, während die anderen Bereiche der Edelmetallmärkte nur zögerlich folgen. Mit Blick auf die Minenaktien haben letztere ihre Verluste aus den Vormonaten im März ausgeglichen und sind im Zuge dessen sprunghaft angestiegen“, sagt der Edelmetall-Experte Martin Siegel, der die Stabilitas Fonds managt. Den Einfluss der Zentralbanken sehen auch die Vermögensverwalter von HRK Lunis als den wichtigsten Faktor des Goldpreisanstieges. Laut HRK Lunis haben sich die Goldkäufe mehrerer Notenbanken in den vergangenen zwei Jahren vervielfacht. Die Folge sei, dass fast ein Drittel der weltweiten Goldminenförderung von den Notenbanken aufgekauft wurden. Der Grund sei geopolitischer Natur. So hätte Russland kurz nach der Krim-Invasion, sich von seinen Beständen in US-Staatsanleihen getrennt und im Gegenzug Gold gekauft. „Als Reaktion auf den Ukrainekrieg froren westliche Regierungen nahezu alle Devisenreserven Russlands ein. Vielen autoritären Regimen öffnete dies die Augen für die eigene Verletzlichkeit. Auch sie begannen, ihre Reserven umzuschichten“, so die Vermögensverwalter.
China hat bislang kaum Goldreserven
Laut HRK Lunis spielt China, das seit anderthalb Jahren seine Goldbestände aufbaut, eine Sonderrolle. Obwohl die handels- und geopolitischen Spannungen mit den USA stetig zunehmen würden, halte das Land noch 800 Mrd. US-Dollar in US-Staatsanleihen und weitere 2.500 Mrd. US-Dollar in liquiden Devisenreserven, die im Fall einer Konfrontation unter Sanktionsrisiken fallen dürften. Gold mache in Chinas Notenbankbilanz gerade einmal vier Prozent aus. Hier schlummert laut HRK Lunis reichlich Potenzial. In Summe hätten die Notenbanken 2023 global mehr als das Vierfache der Menge aufgekauft, die von ETF-Investoren in den USA abgestoßen wurde.
Naher Osten hat wenig Einfluss
Martin Siegel hält indes den Einfluss der Krise im Nahen Osten auf den Goldpreis für nicht signifikant. „Bislang sind keine Auswirkungen der Krise im Nahen Osten auf den Goldpreis erkennbar. Die Märkte in Israel und im Gazastreifen sind sehr klein, so dass Veränderungen im Weltmaßstab keine Rolle spielen. Auch der Iran spielt für den Weltgoldmarkt keine wesentliche Rolle. Eine Verarmung der iranischen Bevölkerung nach massiven Militärschlägen, die zu Goldverkäufen führen würde, dürfte daher auch keinen messbaren Rückgang des Goldpreises verursachen“, so Siegel. Allerdings würden die BRICS-Staaten derzeit versuchen, ihre Abhängigkeit vom Dollar und vom Euro zu reduzieren. „Daher dürfte ihr Interesse für Gold anhalten, so dass der Goldpreis weiter steigen könnte“, so Siegel.
Minenaktien sind trotz Rekordgoldpreis kaum gestiegen
Minenaktien haben den Goldpreisanstieg nur in den letzten Wochen mitgemacht und hinken der Entwicklung deutlich hinterher. Je länger der Goldpreis hoch bleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Analysten die Ertragsschätzungen für Goldunternehmen anheben, was sie in den letzten Monaten nicht getan haben. Überdies dürften die Goldminen-Unternehmen in Zukunft mit moderateren Kosten rechnen, was den Druck auf die Gewinnspannen verringern dürfte.
Innovationen senken Kosten
Laut dem Consultingunternehmen EY dürfte die Einführung von Innovationen in bestehenden Betrieben durch Digitalisierungs- und Elektrifizierungsinitiativen voraussichtlich die Kosten- und Betriebseffizienz steigern. Die steigende Anzahl von minderwertigen Goldvorkommen mache es für Goldminenbetreiber unerlässlich, wirtschaftlich und umweltfreundlichere Methoden der Metallgewinnung zu erforschen. Ein nachhaltiges Produktionsprofil wird laut EY Gold bei den Anlegern wahrscheinlich noch mehr als seine bisherigen Eigenschaften als sicherer Hafen als bevorzugte Anlageform positionieren.
Goldminen mit viel Potenzial
Laut den Zahlen von EY stiegen durchschnittlichen All-in Sustaining Costs (AISC) für Gold stiegen im Jahresvergleich um 18 % auf 1.276 US$/Unze im Jahr 2022 und übertrafen damit die bisherigen Rekordwerte von 2012. Diese Kosten stiegen laut dem Consulting-Unternehmen weiter an und lagen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 im Durchschnitt bei 1.337 US$/Unze. Angesichts von Goldpreisen weit jenseits der 2000 US-Dollar dürften die Goldminenunternehmen ordentlich verdienen. Aus diesem Grund sehen viele Experten einiges Aufwärtspotenzial bei Goldminen. „Die Bewertung der Goldminenaktien ist im historischen Vergleich sehr niedrig. Die Gewinnspannen bei der Goldproduktion sind hoch bei einer weiter steigenden Tendenz. Sollte der Goldpreis nicht zügig wieder zurückfallen, könnte die Bewertung der Goldminenaktien deutlich zulegen“, sagt Martin Siegel. Zumal auch nur wenig Geld in Goldminenfonds steckt. Die Volumina der meisten Fonds ist überschaubar. Nur der BGF World Gold sticht mit 3,8 Mrd. etwas hervor. Viele Fonds weisen oftmals ein Volumen von unter 100 Millionen Euro auf.
Die besten Goldminenfonds finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.
Name | ISIN | Perf. seit 1.1. | Perf. 1 Monat | Perf. 1 Jahr | Perf. 5 Jahre |
---|---|---|---|---|---|
Earth Gold Fund UI (EUR R) | DE000A0Q2SD8 | 21,01% | 17,47% | 2,86% | 130,33% |
Multipartner SICAV - Konwave Gold Equity Fund (USD) B | LU0175576296 | 19,66% | 20,81% | 9,57% | 147,92% |
Incrementum Crypto Gold Fund EUR R | LI1100044299 | 19,61% | 0,66% | 27,58% | |
Nestor Gold Fonds B | LU0147784465 | 16,85% | 18,53% | 3,71% | 132,53% |
UBS (Irl) ETF plc - Solactive Gbl Pure Gold Miners USD A-dis | IE00B7KMNP07 | 15,55% | 13,99% | 0,56% | 78,93% |
Franklin Gold and Precious Metals Fund A acc USD | LU0496367417 | 12,56% | 13,04% | -3,71% | 69,90% |
VanEck Junior Gold Miners UCITS ETF A USD acc | IE00BQQP9G91 | 11,71% | 14,32% | 0,67% | 50,69% |
Market Access NYSE Arca Gold BUGS Index UCITS ETF | LU0259322260 | 11,00% | 14,19% | -1,22% | 64,98% |
VanEck Gold Miners UCITS ETF A USD acc | IE00BQQP9F84 | 10,50% | 13,16% | -1,05% | 72,12% |
Investec Global Gold Fund A Acc net USD | GB00B12GL767 | 10,44% | 16,94% | -3,22% | 64,47% |
iShares Gold Producers UCITS ETF USD Acc | IE00B6R52036 | 10,43% | 12,03% | -0,66% | 68,66% |
DWS Invest Gold and Precious Metals Equities LC | LU0273159177 | 10,25% | 11,71% | -3,90% | 59,67% |
Sprott-Alpina Gold Equity Fund A USD | CH0002783535 | 10,21% | 11,87% | -5,91% | 34,71% |
FINALTIS Funds Gold USD Cap | LU0145217120 | 9,57% | 11,66% | -1,97% | 79,82% |
Amundi Gold Stock A (D) | AT0000857040 | 9,34% | 12,98% | -2,97% | 58,34% |
Edmond de Rothschild Fund Goldsphere A | FR0010657890 | 9,28% | 11,15% | -4,23% | 59,56% |
I-AM Gold Equities Fund R (T) | AT0000A07HE7 | 9,08% | 13,04% | -7,72% | 50,55% |
BAKERSTEEL GLOBAL FUNDS SICAV - Precious Metals Fund A USD | LU1128909121 | 9,07% | 16,05% | -2,65% | 74,76% |
BlackRock Global Funds - World Gold Fund A2RF USD | LU0055631609 | 8,91% | 10,77% | -5,15% | 44,54% |
Value Intelligence Gold Company Fonds AMI I (a) | DE000A2N65Y2 | 8,83% | 11,73% | -2,62% | |
Schroder ISF Global Gold A EUR hdg Acc | LU1223083087 | 8,75% | 13,92% | -3,94% | 35,54% |
NinetyOne GSF - Global Gold Fund A Acc gross USD | LU0345780281 | 8,72% | 14,01% | -3,43% | 62,15% |
Craton Capital Precious Metal Fund A | LI0016742681 | 8,40% | 11,73% | -12,75% | 29,64% |
STABILITAS - PACIFIC GOLD+METALS P | LU0290140358 | 7,99% | 14,08% | 0,45% | 61,04% |
DJE - Gold & Ressourcen PA (EUR) | LU0159550077 | 6,32% | 9,16% | -2,58% | 39,57% |
Invesco Gold & Special Minerals Fund A (EUR Hedged) Acc | LU0503254152 | 5,31% | 9,67% | -7,46% | 24,84% |
Sprott-Alpina Gold Equity UCITS Fund Class A USD | LU0794517200 | 5,31% | 7,98% | -12,04% | 25,11% |
Tocqueville Gold P | FR0010649772 | 3,45% | 16,19% | -2,13% | 16,69% |
STABILITAS - GOLD+RESOURCEN SPECIAL SITUATIONS P | LU0308790152 | 3,37% | 12,11% | -7,96% | 36,34% |
Quelle: FVBS