Die ETFs mit den höchsten Ausschüttungen

Dabei finden sich unter den Fonds mit den höchsten Ausschüttungsrenditen nicht nur Aktienfonds, sondern auch Rentenfonds. Gerade High-Yield-ETFs oder solche auf Schwellenländeranleihen glänzen traditionell mit hohen Renditen.

Diversifikation als Vorteil

Ein bedeutender Vorteil ist die Diversifikation, die durch Investitionen in einen ETF erreicht wird. Diese Fonds investieren in eine breite Palette von Dividenden- beziehungsweise Kuponzahlern, was das Risiko im Vergleich zum Kauf einzelner Wertpapiere reduziert. Zusätzlich zeichnen sich ausschüttungsstarke-ETFs durch ihre Kosteneffizienz aus. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Dividendenfonds sind ETFs im Allgemeinen kostengünstiger, da sie passiv einen Index nachbilden. Dies führt zu geringeren Verwaltungsgebühren und damit oftmals zu einer höheren Rendite für den Anleger.

Dividendentitel mit schwachem Wachstum

Trotz dieser Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die bei der Investition in Dividenden-ETFs berücksichtigt werden sollten. Einer der wesentlichen Nachteile ist das eingeschränkte Wachstumspotenzial. Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, neigen dazu, defensiver zu sein. Dies kann das Kurspotenzial des ETFs begrenzen.

Sinkende Zinsen machen Dividenden attraktiver

Angesichts des Abwärtstrends bei den Zinsen, der Konsens geht bis zum Frühjahr 2025 davon aus, dass die EZB den Leitzins bis dahin auf 2,5 bis 3,0 Prozent senkt, kann es sich gerade bei Zins-ETFs lohnen, die hohen Zinsen einzuloggen. Allerdings sollte man bei den High-Yield-ETFs angesichts der nach wie steigenden Insolvenzraten etwas vorsichtiger sein. Der Puffer durch die hohen Zinsen ist zwar hoch, dennoch könnten die Kurse darunter leiden.

Unter den inzwischen über 2500 ETFs finden sich etwa 100 ETFs, die eine Ausschüttungshöhe von mehr als fünf Prozent bieten. Die Spitzenreiter bieten Ausschüttungen von über zwölf Prozent. Da können andere Anlageformen nicht mithalten.

Die drei Dividenden-ETFs mit den höchsten Ausschüttungen

Der Global X Nasdaq 100 Covered Call ist mit einer Ausschüttungsrendite von 12,4 Prozent der Spitzenreiter. Der ETF investiert nicht einfach in Aktien des Nasdaq 100, sondern es werden Optionen auf die Titel geschrieben. Die Covered Call-Strategie ist eine Optionsstrategie, bei der ein Investor eine Call-Option auf eine Aktie verkauft, die er bereits besitzt. Im Wesentlichen gewährt der Investor dem Käufer der Call-Option das Recht, aber nicht die Pflicht, die Aktie zu einem vorher festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen. Im Gegenzug erhält der Investor eine Prämie für das Verkaufen der Option. Die erhaltene Prämie stellt eine zusätzliche Einnahmequelle dar.

Nicht ohne Risiken

Das größte Risiko bei der Covered Call-Strategie ist das begrenzte Gewinnpotenzial. Wenn der Kurs der Aktie stark steigt, profitiert der Investor nur bis zum Ausübungspreis der Option. Alles darüber hinaus geht an den Käufer der Option. Gerade beim Nasdaq wären Anleger in den letzten Jahren mit einem einfachen Indexinvestment besser gefahren. Sie eignet sich daher besonders für Investoren, die eine moderate Kurssteigerung der Aktien erwarten und von den Prämieneinnahmen profitieren möchten, während sie sich gleichzeitig gegen moderate Kursrückgänge absichern möchten. Daher ist die Strategie unter Rendite-/Risikogesichtspunkten interessant. Der in den USA über acht Milliarden Dollar große ETF hat seit Auflegung pro Jahr um 7,6 Prozent zugelegt. Zudem liegt die Korrelation zum Nasdaq Index nur bei 0,52.

Reinrassige Dividendenstrategie

Auf Rang 2 liegt ebenfalls ein ETF von Global X. Mit rund elf Prozent Ausschüttung ist der Global X Superdividend auch ein Dividendenschwergewicht. Der monatlich ausschüttende ETF investiert gleichgewichtet in die 100 Titel mit den höchsten Ausschüttungen. Die Höhe der Ausschüttung als Auswahlkriterium ist jedoch kritisch zu sehen. Dies führt nicht unbedingt dazu, dass Qualitätsunternehmen im ETF enthalten sind. Dies zeigt auch das niedrige KGV von sieben und das KBV von 0,7 an. Kursgewinne sind bei dem 2011 aufgelegten ETF daher eher Mangelware. Seit Auflage hat er kumuliert etwa zwölf Prozent verloren. Auch über 3, 5 und 10 Jahre liegt der Fonds deutlich im Minus. Trotzdem der nicht überzeugenden Entwicklung hat der Fonds in den USA viele Anhänger. Sein Volumen beträgt dort rund 775 Millionen US-Dollar. Die Europavariante wurde 2022 aufgelegt und hat auch immer rund 140 Millionen US-Dollar Volumen. Seit Auflegung liegt auch mit rund 18 Prozent im Minus.

MLPs bieten Steuervorteile

Den Bronzeplatz mit einer Ausschüttungsrendite von 9,3 Prozent sichert sich der Invesco Morningstar US Energy Infrastructure MLP ETF. Auch dieser ETF bildet keine „normale“ Anlageklasse ab. MLPs (Master Limited Partnerships) haben in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit auf sich gezogen. MLPs sind in der Regel in der Energieinfrastruktur tätig, insbesondere in Bereichen wie Pipeline-Betrieb, Lagerung und Transport von Energieressourcen. Die Energieinfrastruktur, in die MLPs investieren, generiert oft stabile und vorhersehbare Cashflows. Dies kann zu einer stabilen und verlässlichen Einkommensquelle führen. Sie weisen zudem ähnliche steuerliche Vorteile wie REITS auf. Sie zahlen keine Unternehmenssteuer. Stattdessen werden die Gewinne und Verluste direkt an die Anteilseigner weitergegeben, die dann auf individueller Basis versteuert werden.

MLPs sind bekannt für ihre attraktiven Ausschüttungen, die oft höher sind als die von traditionellen Dividendenaktien. Dies ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, den Großteil ihrer Gewinne an die Anteilseigner auszuschütten, um steuerliche Vorteile zu erhalten.

Der Invesco Morningstar US Energy Infrastructure MLP ETF hat in den letzten Jahren sehr gut performt. Über 3 Jahre hat er um 94 Prozent zugelegt und über 5 Jahre um 58 Prozent. Auch im laufenden Jahr steht er mit 13 Prozent Gewinn gut da.

In der Tabelle finden Sie weitere ETFs mit hohen Ausschüttungen