Donner & Reuschel: Mumm kompakt – Zäher Aufschwung mit schwacher Wachstumsdynamik

Die Wirtschaft in der Eurozone und in Deutschland kommt nur sehr langsam voran. Sowohl die Schnellschätzungen der HCOB-Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichneten Rückschläge – vor allem für die Industrie auf noch schwachen Niveaus.

25.06.2024 | 10:39 Uhr

Aufgrund der nach wie vor fehlenden Neuaufträge wird Personal abgebaut und die Anzahl der Insolvenzen steigt – laut neuster Daten von Creditreform auf ein Zehnjahreshoch. Immerhin sinken sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise von Waren, wodurch der Inflationsdruck in der Eurozone weiter nachlassen sollte und bis zum Jahresende noch bis zu drei Leitzinssenkungen der EZB möglich sind. Ein etwas anderes Bild zeichnet der Dienstleistungssektor. Zwar befindet sich auch hier die Stimmungslage der Unternehmen auf niedrigen Niveaus, allerdings ist zumindest von einer Produktionsausweitung in den kommenden Monaten auszugehen. Beschäftigung und Preise zogen hier weiter an. Die Hoffnungen für die Konjunkturoptimisten liegen weiterhin auf einer anstehenden Belebung des privaten Konsums im Zuge steigender Realeinkommen und aufgrund einer möglicherweise verbesserten Stimmung nach der emotionalen Aufladung durch die laufende Fußball-Europameisterschaft. Vor diesem Hintergrund steht in dieser Woche die Veröffentlichung des GfK-Konsumklimas im Fokus, der zuletzt eine leicht verbesserte Konsumentenstimmung anzeigte. Größere Impulse für die Börsen könnten die PCE-Preisdaten für Mai aus den USA am Freitag erzeugen. Erwartet wird ein leicht abnehmender Preisdruck, der die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed neu befeuern und so den Aktiennotierungen etwas Anschub geben könnte.

Ihr Carsten Mumm

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