EdR AM: Liquiditätszufuhr unterstützt die Märkte
Im November legten die Aktienmärkte weiter zu und die Credit Spreads wurden enger, da sich die Konjunkturdaten stabilisierten. „Zu dieser positiven Stimmung an den Finanzmärkten trugen einige politische Bewegungen bei“, erläutert Benjamin Melman, Global Chief Investment Officer von Edmond de Rothschild Asset Management.19.12.2019 | 09:32 Uhr
Sie deuteten darauf hin, dass die USA und China in ihren laufenden Handelsgesprächen bald die erste Phase eines Abkommens unterzeichnen könnten.
„Nach dem Anfang Dezember von Donald Trump ausgelösten leichten Marktrückgang haben wir beschlossen, unsere Aktiengewichtung taktisch zu erhöhen“, so Melman weiter. Der Global Chief Investment Officer der französischen Fondsgesellschaft nennt hierfür folgende Gründe:
§ Nach dem Ausverkauf im vierten Quartal 2018 waren Anleger über das gesamte laufende Jahr hinweg vorsichtig. Daher verfügen sie über Liquiditätsreserven, die sie jetzt wieder investieren können. Dies eröffnet die Aussicht auf Zuflüsse, die kurzfristig für weitere Dynamik sorgen können.
§ Die vorlaufenden Konjunkturindikatoren haben sich nicht durchgehend deutlich verschlechtert. Im Gegenteil gibt es sogar Anzeichen einer Verbesserung, auch wenn sich diese erst noch bestätigen muss. Und nachdem die Zentralbanken ihren Beitrag zu fortgesetztem Wirtschaftswachstum bereits geleistet haben, sollten Anleger zudem nicht unterschätzen, dass auch die Regierungen hierzu entschlossen scheinen. Beispielsweise könnte die neue Parteiführung der SPD auf eine geänderte deutsche Fiskalpolitik einwirken. Zudem hat Japan die Marktteilnehmer bereits mit der Einführung eines Konjunkturprogramms überrascht.
§ Weltweit hat sich die Liquidität an den Märkten weiter verbessert. Die erneute quantitative Lockerung der Europäischen Zentralbank sowie die Entscheidung der US-Notenbank Fed, ihre Bilanzsumme auszuweiten, wird deutliche Liquiditätsimpulse freisetzen. War die Liquidität 2018 noch ein kritischer Faktor, wird sie jetzt die Märkte unterstützen.
„Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Risikoausrichtung auf ein ausgeglicheneres Niveau angepasst“, so Melman. „Angesichts der wieder steileren Zinsstrukturkurve in den USA haben wir auch unser Engagement in kurz- und mittelfristig laufende US-Staatsanleihen erhöht.“ Benjamin Melman ist der Meinung, dass die Marktteilnehmer praktisch alle Erwartungen hinsichtlich weiterer Zinssenkungen der Fed ad acta gelegt haben. „Und sollte tatsächlich ein ungünstigeres Szenario eintreten, bieten US-Anleihen das Potenzial, die Portfolios effektiv zu schützen“, ist er überzeugt.
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Benjamin Melman, Global Chief Investment Officer von Edmond de Rothschild Asset Management.