Immobilienfinanzierung zieht wieder an

Das Immobilienfinanzierungsneugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich in den ersten drei Quartalen 2024 auf 89,6 Mrd. Euro – ein Anstieg um 6,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2023: 83,8 Mrd. Euro).

29.11.2024 | 12:15 Uhr

Allein im dritten Quartal dieses Jahres vergaben die Institute Immobilienkredite im Volumen von 31,2 Mrd. Euro und hielten damit das Niveau des direkten Vorquartals (Q2 2024: 31,4 Mrd. Euro). Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 stand ein leichtes Plus in Höhe von 0,6 Prozent zu Buche (Q3 2023: 31,0 Mrd. Euro).

Gefragte Wohnimmobilienkredite

Für den Anstieg des Neugeschäftsvolumens zeichnete die Vergabe von Wohnimmobilienkrediten verantwortlich: Von Januar bis September dieses Jahres erreichten Finanzierungen für den Bau und den Erwerb von Wohnobjekten ein Volumen in Höhe von 56,7 Mrd. Euro, eine Zunahme um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2023: 48,9 Mrd. Euro). Auf das dritte Quartal 2024 entfielen dabei Wohnimmobilienkredite über 19,4 Mrd. Euro, womit das Volumen des direkten Vorquartals (Q2 2024: 19,5 Mrd. Euro) bestätigt und das Volumen des Vorjahresquartals deutlich um 12,8 Prozent übertroffen werden konnte (Q3 2023: 17,2 Mrd. Euro).

Noch schwache Nachfrage bei Gewerbeimmobilenkrediten

Gewerbeimmobilienkredite summierten sich bei den vdp-Mitgliedsinstituten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf 32,9 Mrd. Euro – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Abnahme um 2,0 Mrd. Euro bzw. 5,7 Prozent (Q1-Q3 2023: 34,9 Mrd. Euro). Im dritten Quartal betrug das Neugeschäft bei Krediten für Gewerbeobjekte 11,8 Mrd. Euro und stabilisierte sich damit auf dem Niveau des Vorquartals (Q2 2024: 11,9 Mrd. Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal stand noch ein Minus von 14,5 Prozent zu Buche (Q3 2023: 13,8 Mrd. Euro).

Wohnimmobilienfinanzierungsvolumen deutlich über Vorjahr

„Das Wohnimmobilienfinanzierungsvolumen lag in jedem Quartal dieses Jahres deutlich über dem entsprechendem Vorjahreswert. Das ist ein weiteres klares Anzeichen für eine Stabilisierung des Wohnimmobilienmarktes, der nach wie vor von einer Übernachfrage gekennzeichnet ist. Bei Gewerbeimmobilienkrediten ist die Entwicklung noch deutlich verhaltener, allerdings hat sich im Laufe dieses Jahres die Dynamik des Rückgangs spürbar verlangsamt“, stellte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt fest.

Wohnimmobilienfinanzierung: Eigentumswohnungen mit größtem Plus

Vom gesamten Volumen an Wohnimmobilienkrediten in Höhe von 56,7 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten dieses Jahres entfiel mit 28,3 Mrd. Euro ziemlich exakt die Hälfte auf neue Finanzierungen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Dieses Segment legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,5 Prozent zu (Q1-Q3 2023: 23,1 Mrd. Euro). Einen noch größeren relativen Zuwachs verzeichnete mit 39,1 Prozent das Segment Eigentumswohnungen, das ein Volumen von 12,8 Mrd. Euro erzielte. Kredite für Mehrfamilienhäuser fielen dagegen mit einem Volumen von 12,4 Mrd. Euro um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab (Q1-Q3 2023: 13,6 Mrd. Euro).

Gewerbeimmobilienfinanzierung: Einzelhandelsimmobilien halten Volumen

Während sich die Kreditvergabe für Einzelhandelsimmobilien in den ersten drei Quartalen 2024 mit 8,6 Mrd. Euro seitwärts entwickelte (Q1-Q3 2023: 8,5 Mrd. Euro), wies das Neugeschäft für das Segment Büroimmobilien einen Rückgang um vier Prozent auf 16,8 Mrd. Euro auf (Q1-Q3 2023: 17,5 Mrd. Euro). Mit seinem Anteil von rund 51 Prozent am gesamten Gewerbeimmobilienfinanzierungsneugeschäft unterstrich letzteres aber erneut seine große Bedeutung für die Assetklasse Gewerbe. Die Finanzierung von Hotels, Industrie- und sonstigen Gebäude erreichte ein Volumen von zusammen 7,5 Mrd. Euro, ein Minus in Höhe von 15,7 Prozent (Q1-Q3 2023: 8,9 Mrd. Euro).

Immobilienfinanzierungsbestand nimmt weiter leicht zu

Zum 30. September 2024 belief sich der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten bei den vdp-Mitgliedsinstituten auf 1.010,7 Mrd. Euro. Im Vergleich zum direkten Vorquartal verzeichnete der Bestand damit einen leichten Anstieg (30. Juni 2024: 1.007,4 Mrd. Euro). Mit rund 87 Prozent entfiel der weit überwiegende Anteil des Finanzierungsvolumens auf Immobilien in Deutschland. (jk)

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