Nur wenige Mieter wollen kaufen
56 Prozent der Mieter in Deutschland planen laut einer Umfrage der Aareal Bank in naher Zukunft keinen Immobilienkauf. Steigende Mietpreise und Kosten für energetische Sanierungen verringern den bezahlbaren Wohnraum.22.10.2024 | 12:10 Uhr
Die energetische Sanierung von Wohngebäuden und steigende Mietpreise bereiten vielen Mietern in Deutschland Sorgen, wie das Aareal Trendbarometer zeigt. 83 % der Mieter empfinden die steigenden Mietpreise als Belastung für das soziale Miteinander, und 70 % befürchten, dass energetische Sanierungen den ohnehin knappen bezahlbaren Wohnraum weiter verringern. Zudem kritisieren 76 % der Mieter den fehlenden Innovationswillen der Politik, während die Baukosten im Jahr 2023 um 8,5 % gestiegen sind.
Nachhaltigkeit ist wichtig
Dennoch legen viele Mieter Wert auf Nachhaltigkeit. 50 % achten auf energieeffiziente Merkmale wie gedämmte Wände und sparsame Heizungen, und 45 % wären bereit, höhere Mieten für solche Wohnungen zu zahlen. Außerdem würden 38 % der Mieter in energieeffiziente Sanierungen investieren, wenn ihnen langfristig stabile Mieten garantiert würden.
Mehrheit will nicht kaufen
Die Mehrheit der Mieter (56 %) plant jedoch keinen Immobilienkauf. Gründe dafür sind unter anderem das knappe Wohnungsangebot und die hohen Kosten. Viele fordern von der Politik Maßnahmen wie die Senkung der Kaufnebenkosten, den Wegfall der Grundsteuer und weniger Bauvorschriften.
Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft
Auch die Wohnungswirtschaft steht vor Herausforderungen: 64 % der Entscheider in der Branche erkennen die Unzufriedenheit der Mieter, während nur 38 % glauben, ausreichend nachhaltige Gebäude anbieten zu können. Sie fordern politische Maßnahmen wie die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und die Senkung der Baukosten, um die angespannte Lage zu entschärfen. 81 % der Befragten wünschen sich vereinfachte regulatorische Rahmenbedingungen für mehr Planungssicherheit. (jk)
Die Ergebnisse der Umfrage zur Zukunft des Wohnens können hier heruntergeladen werden.