Als einer der wenigen Regionen weltweit konnten die Aktienmärkte Lateinamerikas mit positiven Ergebnissen im ersten Quartal glänzen. Zouhoure Bousbih, Emerging Markets Strategin bei Ostrum Asset Management, rät dennoch zur Vorsicht.
18.05.2022 | 12:05 Uhr
„Nach einem glänzenden Jahresauftakt ziehen Wolken über den lateinamerikanischen Finanzmärkten auf“, schreibt Bousbih in ihrem jüngsten Analysepapier.
„Lateinamerika ist die einzige Region, die im ersten Quartal eine positive Aktienmarktentwicklung aufweisen konnte. Während beispielsweise der MSCI LATAM Index ein Plus von 28,4 Prozent erzielte, lagen die Indizes MSCI EM (7 %) und MSCI World (6 %) im Minus. Dabei profitierten die Länder Südamerikas vor allem vom im Jahr 2021 einsetzenden Anstieg der Rohstoffpreise. Es scheint allerdings fraglich, ob die Ausnahmeentwicklung der lateinamerikanischen Finanzmärkte in Zukunft anhalten wird. Heftiger Gegenwind könnte sich vor allem mit Blick auf folgende Punkte ergeben:
Wie Lateinamerika mit den künftigen Herausforderungen zurechtkommt, hängt stark auch von den Notenbanken ab. Die Zentralbanken Lateinamerikas haben sich zuletzt bei den Anlegern ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit erworben, die sich auch in der guten Performance der Finanzmärkte widerspiegelt. In den 1980er und frühen 1990er Jahren litten die Länder Südamerikas unter hoher Inflation, was erklärt, warum die Zentralbanken in der Region ihre Geldpolitik in den vergangenen Monaten erheblich verschärften. Viele Zentralbanken haben nun allerdings angedeutet, dass sie sich dem Ende ihrer restriktiven Geldpolitik nähern. Vor diesem Hintergrund gilt es zu beobachten, wie sich die Straffung vollziehen wird ohne die Wirtschaft dabei negativ zu beeinträchtigen.
Die vollständige Analyse finden Sie im angehängten „MyStratWeekly“.
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