Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im November finden die US-Präsidentschaftswahlen statt.
17.05.2024 | 06:07 Uhr
Aktuell liegt der republikanische Herausforderer und Ex-Präsident Donald Trump in den Umfragen laut FiveThirtyEight
einen Prozentpunkt vor dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. Was ein Sieg Trumps insbesondere für die Schwellenländer bedeuten könnte, analysiert Polina Kurdyavko, Head of Emerging Markets und Senior
Portfolio Manager bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
„Donald Trump hat drei klare Prioritäten gesetzt: höhere Zölle, niedrigere Steuern und Grenzkontrollen.
Diese drei Maßnahmen haben eines gemeinsam: Sie wirken alle inflationär. Aus unserer Sicht würde sich eine mögliche Präsidentschaft Trumps daher vor allem auf die Inflationsentwicklung
in den USA auswirken. Dies hätte Folgen für alle Risikoanlagen – nicht nur in den Schwellenländern.
Speziell in den Volkswirtschaften der Schwellenländer können höhere Zölle zu stärkerer Volatilität führen. Die entscheidende Frage ist das Ausmaß. Auch wenn der Markt mit Erhöhungen für einige Waren aus China und Mexiko rechnet: Es besteht ein großer Unterschied zwischen einem Plus von 10 Prozent oder von 100 Prozent. Diesen Bereich gilt es daher zu beobachten. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Donald Trump ein Dealmaker ist und gesagt hat, dass er im Falle seiner Präsidentschaft aktiv daran arbeiten würde, den Russland-Ukraine-Krieg über Nacht zu beenden. Das ist zwar leichter gesagt als getan. Es bietet aber auch potenzielle Vorteile, wenn Donald Trump bei verschiedenen Themen einen wesentlich pragmatischeren Ansatz verfolgt – seien es Zölle oder geopolitische Risiken. Die Beseitigung der Ungewissheit ist oft der beste Weg zur Performance von Risikoanlagen. Das könnten wir im kommenden Jahr sehr wohl erleben.“
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