Natixis Global AM: Finanzberaterumfrage - Mehrheit haelt Fokussierung auf passive Anlageformen für riskant

Natixis Global Asset Management hat 150 deutsche Finanzberater zu den derzeit größten Herausforderungen bei der Anlageberatung befragt - die Mehrheit hält eine Fokussierung auf passive Anlageformen für riskant

29.09.2016 | 10:03 Uhr

Die Befragung ist Teil einer weltweiten Studie, die im Juli und August unter 2.550 Finanzberatern in 15 Ländern durchgeführt wurde. Laut den heute veröffentlichten Studienergebnissen sind 65 % der deutschen Teilnehmer (im Vergleich zu 66 % weltweit) der Meinung, dass Anleger häufig die Risiken unterschätzen, die mit übermäßigem Vertrauen in passive Anlageformen verbunden sind. Die Berater betrachten mit Sorge, dass die Entscheidung für passive Anlageformen häufig nicht aufgrund des möglichen Mehrwerts fällt, sondern einfach nur aufgrund ihrer günstigeren Kostenstruktur.

  • 96 % der deutschen Berater halten es für wichtig, ein genaueres Bild von der Risikotoleranz ihrer Kunden zu gewinnen.
  • Entscheidend für den Aufbau dauerhafter Portfolios ist es, Anleger beim Festlegen spezifischer Ziele und realistischer Renditeerwartungen zu unterstützen.
  • Es sind nicht die Märkte und die Volatilität, welche die Berater beunruhigen, sondern die Reaktionen der Investoren darauf. Es bleibt weiterhin eine schwierige Aufgabe für Berater, emotionale Investitionsentscheidungen von Kunden zu verhindern.
  • Berater betrachten aktives Anlagemanagement als Möglichkeit, Marktvolatilität zum Vorteil des Anlegers zu nutzen.

Denn angesichts der zunehmenden Marktvolatilität meinen 78 % der deutschen Anlageberater und ihrer internationalen Kollegen, dass nahezu bei allen Performance-Indikatoren aktive Anlageformen passive Anlageformen übertreffen. Diese beinhalten etwa die Alphagenerierung, die risikobereinigte Rendite, die Ausnutzung kurzfristiger Marktbewegungen und eine bessere Diversifizierung durch alternative  Anlagen.

Weltweit rechnen die Berater damit, dass der Anteil passiver Anlageformen in den Portfolios ihrer Kunden von aktuell 30,2 % auf 37,7 % in 2019 steigen könnte. Aber 73 % der deutschen Berater sind überzeugt, dass dem aktiven Management eine wichtige Rolle zukommt, da es eine Möglichkeit darstellt, die Marktvolatilität zum Vorteil des Anlegers zu nutzen.

Risikotoleranz der Kunden nicht aus den Augen verlieren
Rund um den Globus wenden sich die Berater einem zielbasierten Planungsansatz zu. Etwa 95 % der deutschen Berater (im Vergleich zu 88 % weltweit) haben ihre Kundenberatung bereits auf die zielgerichtete individuelle Finanzplanung umgestellt. Denn so können sie die Risikobereitschaft, die finanziellen Ziele und die individuellen Erwartungen jedes einzelnen Kunden stärker in den Fokus rücken und folglich seine Investitionsentscheidungen, sein Verhalten und seine Gewinnerwartungen besser verstehen und umsetzen. 96 % der deutschen Berater halten es für wichtig, ein genaueres Bild von der Risikotoleranz ihrer Kunden zu gewinnen.

„Am Anfang jeder Anlageentscheidung steht das Erkennen des Risikos. Daher ist es beunruhigend, dass so viele Anleger aufgrund der niedrigen Kosten übermäßig auf passive Anlageformen zu vertrauen scheinen. Das Ergebnis ist, dass sie sich der inhärenten Risiken in ihren Portfolios nicht vollständig bewusst sind“, erläutert Jörg Knaf, Executive Managing Director DACH-Countries bei Natixis Global Asset Management.

„Das ist insbesondere im heutigen Marktumfeld von Niedrigzinsen und hoher Volatilität ein echtes Problem. In den letzten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts gab der DAX gerade achtmal während des ersten Quartals nach. Seit der Jahrtausendwende ist er schon sechsmal gefallen und die Wertverluste haben von minus 5,4 % auf durchschnittlich minus 11,6 % (1) stark zugenommen. Anleger benötigen fundierte professionelle Beratung um zu verstehen, wie aktives Management dazu beitragen kann, in einem solch komplexen Umfeld entgegenzusteuern und langfristige Portfolios aufzubauen“, schließt Knaf.

Lesen Sie die vollständige Pressemitteilung im PDF.

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