Natixis: Vermögenden Privatanlegern fehlt Finanzwissen

Privatinvestoren in Deutschland halten ihr Finanzwissen selbst für unzureichend. Trotzdem nutzen nur wenige einen Finanzberater. Das Anlageverhalten ist auf Sicherheit fokussiert und von Unsicherheit geprägt.

17.09.2013 | 15:03 Uhr

Natixis Global Asset Management (NGAM), einer der weltweit 15 größten Asset Manager, hat im Rahmen einer internationalen repräsentativen Umfrage auch 500 vermögende deutsche Privatinvestoren zu ihrer Anlagestrategie und ihrer Markteinschätzung befragt. Diese Umfrage wurde von CoreData durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Anleger insbesondere durch das Thema Volatilität und Schuldenkrise verunsichert sind. Die Deutschen halten sich selbst laut Studie für unzureichend über Finanzthemen informiert. Insbesondere bei alternativen Vermögenswerten schätzen die deutschen Privatinvestoren ihr eigenes Wissen als gering ein.

Ungenügendes Finanzwissen und unzureichende Finanzberatung

Fast drei Viertel (74%) aller befragten deutschen Investoren bezeichnen das eigene Finanzwissen als „schwach“. Laut Umfrage sagt die Hälfte von ihnen aus (50%), dass sie keine klare Strategie hat, wie sie ihre finanziellen Ziele erreichen kann. Trotz dieser Wissenslücke geben nur 27 Prozent der Befragten an, im regelmäßigen Austausch mit ihrem Finanzberater zu sein und sogar fast die Hälfte (42%) steht laut Studie niemals in Kontakt mit einem Finanzberater. „Angesichts des fehlenden Finanzwissens, sind Anlageberater hier gefragt, diese Lücke zu füllen und ihre Kunden adäquat hinsichtlich der Risiken, aber auch Chancen zu beraten. Denn vier von zehn Befragten können die Risiken in ihrem Portfolio nur bedingt, bzw. überhaupt nicht erkennen“, ergänzt Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa, NGAM.

Volatilität und Unsicherheit bestimmen das Anlegerverhalten

Die Studie hat gezeigt, dass die wirtschaftliche Instabilität einen negativen Effekt auf die deutschen Privatanleger hat. Volatilität habe ihren Glauben in die Märkte erschüttert (69%) und die Schuldenkrise mache ihnen große Sorgen (87%), sagten die Anleger im Rahmen der Umfrage. Fast die Hälfte aller deutschen Investoren (45%) ist unsicher und ambivalent, was ihre Geldanlage betrifft. Zwar sagen fast zwei Drittel (68%) der befragten deutschen Privatanleger aus, dass der Vermögenszuwachs das zentrale Thema bei ihrer Geldanlage sei, gleichzeitig sind fast genauso viele (59%) nicht bereit, ein zusätzliches Risiko in Kauf zu nehmen. „Mit Blick auf die letzten Finanzkrisen erstaunt uns dieses Ergebnis nicht. Deutsche Anleger sind nach wie vor defensiv aufgestellt. Gründe dafür gibt es genug: Der Absturz des Neuen Marktes, der Verfall der Telekom-Aktie und schließlich die weltweite Finanzkrise von 2008/2009“, ergänzt Knaf die Ergebnisse. „Vermögensverwalter sollten daher verstärkt Strategien und Produkte anbieten, die in der Lage sind, auch extreme Schwankungen am Markt aufzufangen.“

Die vollständigen Studienergebnisse im pdf-Dokument

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