Schroders: Global Investor Study - Nicht was Sie erwarten!

Die Global Investor Study von Schroders bringt eine bedenkliche Tendenz bei Investoren zum Vorschein: Ihre Ertragserwartungen sind unrealistisch hoch und sie verfolgen einen kurzfristigen Anlageansatz. Dies könnte dazu führen, dass die Anleger ihre Anlageziele weit verfehlen.

15.06.2016 | 14:15 Uhr

Die Global Investor Study von Schroders für 2016 zeigt, dass die Investoren Anlageerwartungen haben, die eigentlich einer längst vergangenen Zeit angehören. Die Studie sollte für all jene von Interesse sein, die sich mit langfristiger Finanzplanung befassen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Die Anleger erwarten einen durchschnittlichen Ertrag von 9,1 %; die durchschnittliche Aktienrendite liegt hingegen bei 3,8 %1.
  • Im Durchschnitt halten Investoren ihre Anlagen 3,2 Jahre und damit deutlich kürzer als der von Anlageverwaltern empfohlene Anlagezeitraum von fünf Jahren.
  • Die Anleger sind risikoscheu, wenn es darum geht, ihre Ertragsziele zu erreichen.
  • Die Anleger haben realistische Erwartungen, wie viele Jahre ihres Lebens sie voraussichtlich im Ruhestand verbringen werden: 21,2 Jahre.

Angesichts der Tatsache, dass die Zinsen weltweit bei unter 1 % liegen, ist ein jährlicher Ertrag von 8 % oder 9 % nahezu unmöglich zu erreichen, ohne dabei erhebliche Risiken einzugehen.

Weil darüber hinaus der Kapitalerhalt höchste Priorität einnimmt und der Anlageausblick bedenklich kurzfristig ist, dürfte ein Ertrag dieser Größenordnung im aktuellen Wirtschaftsklima unwahrscheinlich sein.

Ein schwieriger Anpassungsprozess

Bis vor nicht allzu langer Zeit war man allgemein der Auffassung, dass die außergewöhnlich lockere Geldpolitik, wie sie nach der globalen Finanzkrise verfolgt wurde, ein vorübergehendes Phänomen sein würde.

Früher oder später, so der allgemeine Konsens, würde das Wirtschaftswachstum anziehen, die Zinsen würden steigen und es würde wieder eine Art Normalität einkehren – zumindest im Sinne eines Zinsumfelds, wie es vor der Krise geherrscht hatte.

Heute jedoch, acht Jahre später, erscheint es zunehmend unwahrscheinlich, dass sich solche Hoffnungen erfüllen.

Zwar wurden in den USA die Zinsen zaghaft angehoben, aber angesichts der immer noch sehr niedrigen weltweiten Inflation haben es nur wenige Länder eilig, dem Vorbild der US-Notenbank Fed zu folgen. So halten die geldpolitischen Entscheidungsträger in Japan und der Eurozone an ihrer lockeren Geldpolitik fest.

Wenn das die neue Realität ist, werden zahlreiche Investoren einen schwierigen Anpassungsprozess durchlaufen müssen.

Unrealistische Erwartungen

Aus der Studie geht hervor, dass die Erwartungen vieler Anleger hinsichtlich des Anlageertrags überzogen sind. Sie machen sich nicht klar, wie viel oder für wie lange sie sparen müssen.

Gleichzeitig bleiben die Anleger relativ kurz investiert – das Mantra, dass Aktienanlagen idealerweise langfristig gehalten werden sollten, bleibt also weithin unbeachtet.

All dies stellt für Anlageverwalter eine Herausforderung dar. Sie müssen den schwierigen Drahtseilakt vollbringen, die Anlegererwartungen anzupassen und die Investoren gleichzeitig von den Vorteilen des langfristigen Sparens und Anlegens zu überzeugen.

1 Quelle: FTSE, S&P 500, CAC, DAX, Shanghai, Nikkei, ASX, Hang Seng, Bovespa, Mexbol. Durchschnittliche künftige Zwölfmonatsrendite der elf Indizes per 18. Mai 2016 gemäß Daten von Bloomberg.

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