Zwischen einer aktiven und einer passiven Strategie zu wählen, ist schon lange eine enorm wichtige strategische Anlageentscheidung.
12.12.2024 | 13:56 Uhr
Doch für nachhaltige Anleger gilt es, neben den üblichen Faktoren wie Gebühren, Komplexität und langfristigen Renditen noch weitere Überlegungen anzustellen. Besonders im Fokus steht die Frage, ob ein passiver Ansatz vergleichbare Werte oder positive Effekte wie ein aktiver Ansatz bieten kann.
Im vergangenen Monat kündigte der große Indexanbieter MSCI an, dass er das Kürzel „ESG“ aus dem Titel mehrerer seiner weit verbreiteten ESG-Indexgruppen wie dem ESG Leaders Index, der ein beliebter passiver ESG-Fonds ist, streichen würde. Die Entscheidung wurde aufgrund der neuen Leitlinien der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zu Fondsnamen getroffen und brachte Licht in das Dunkel bei passiven Ansätzen im Sustainable Investing (SI), da viele Anleger, deren Fonds diese Benchmark nachbildeten, infrage stellten, ob ihre passiven Fonds weiterhin als nachhaltig angesehen werden können.
Passive SI-Strategien erzielten in den Jahren bis 2021 ein rasches Wachstum, das den Trend des Gesamtmarktes widerspiegelt und durch Faktoren wie geringere Gebühren und Komplexität, Zugänglichkeit sowie langfristige Renditen beeinflusst wird. Dennoch ist der Anteil passiver Portfolios an den verwalteten SI-Vermögen immer noch geringer (ca. 25 %) als an den verwalteten Vermögen außerhalb des Sustainable Investing, bei denen die passiven inzwischen in einigen Bereichen die aktiven Strategien übertreffen. Wir geben einen Überblick über einige der Gründe, die unserer Meinung nach zu diesem Unterschied beitragen.
Zuverlässigkeit der ESG-Daten
Passive Anlagen bilden in der Regel einen Index ab. Während konventionelle Indizes auf der Grundlage objektiv messbarer Kriterien wie der Marktkapitalisierung konstruiert werden, basieren ESG-Indizes in der Regel auf ESG-Daten oder -Ratings, die subjektiv oder kaum systematisch nachzubilden sein können.
Die Ratings variieren je nach Methodik der einzelnen Anbieter oft erheblich, und selbst bei den von Unternehmen direkt gemeldeten Rohdaten bestehen Probleme hinsichtlich der Vergleichbarkeit, Messbarkeit und Standardisierung.
Soziale Aspekte wie z. B. die Praktiken eines Unternehmens in der Lieferkette und die Arbeitsbedingungen, werden besonders häufig anhand subjektiver qualitativer Kriterien bewertet, wodurch sie unterschiedlich interpretiert werden können. Aktive Strategien sind möglicherweise besser positioniert, mit diesen Feinheiten umzugehen und ein Portfolio mit einer höheren Überzeugung hinsichtlich seiner Nachhaltigkeitsmerkmale zu konstruieren.
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