Mit Blick auf die Zukunft stehen Green Bonds als Anlageinstrument, das den Übergang zu einer weniger CO2-intensiven Wirtschaft unterstützen kann, im Vordergrund.
03.06.2024 | 08:07 Uhr
Die
Erlöse aus der Emission von Green Bonds werden ausschließlich für
Umweltprojekte und Initiativen zur Förderung umweltfreundlicherer
Praktiken verwendet. In den letzten Jahren hat diese Anleihengattung
stark an Bedeutung gewonnen und ist zu einem effektiven Instrument für
Investoren geworden, um positive Umwelteffekte, Diversifizierung und
finanzielle Renditen zu erzielen. Die Vorteile dieses Übergangs sind
zahlreich, aber der Weg dorthin ist schwierig und kostspielig. Die
Umstellung der Unternehmen auf eine nachhaltige Geschäftstätigkeit
erfordert Investitionen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur
(IEA, 2023) müssen bis 2050 jährlich 4,2 Billionen USD investiert
werden, um die globalen Netto-Null-Ziele zu erreichen. Für Anleger, die
einen Beitrag dazu leisten wollen, sind Green Bonds aus den nachfolgend
genannten Gründen eine ausgezeichnete Wahl. Im
Jahr 2023 waren Green Bonds die treibende Kraft hinter dem
Gesamtwachstum des Marktes für ESG-Anleihen und machten mehr als 60 %
des Absatzes von ESG-Anleihen aus. Das Emissionsvolumen von Anleihen mit
ESG-Label betrug im ersten Quartal 2024 rund 311 Mrd. USD und lag damit
um 3 % höher als im ersten Quartal 2023. In den letzten drei Jahren
sind die Emissionen von Green Bonds im asiatisch-pazifischen Raum (APAC)
stark gestiegen. So stieg die Zahl der Emissionen in der APAC-Region im
Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um mehr als das Dreifache. Dies ist eine
gute Nachricht sowohl für Anleger als auch für Emittenten. Denn ein
breiteres und gut etabliertes Universum an Green Bonds bietet einen gut
diversifizierten und liquiden globalen Markt.
Eine wachsende Auswahl von Green Bonds bietet mehr Möglichkeiten
In Lateinamerika, der Region mit dem in diesem Jahr bisher am schnellsten wachsenden Volumen an neu ausgegebenen Green Bonds, werden Anleihen aus den Sektoren mit schwieriger zu vermeidenen CO2-Emissionen wie Energie und Rohstoffe angeboten. Die zunehmende Emission von Green Bonds durch Unternehmen aus umweltschädlicheren Sektoren ist ein globaler Trend. So steigen immer mehr CO2-intensive Unternehmen von nachhaltigkeitsbezogenen Anleihen auf Green Bonds um, um die Umstellung ihrer Produktionsprozesse zu finanzieren. Wie Abbildung 1 zeigt, ist die Zahl der Chemieunternehmen drastisch gestiegen, die im ersten Quartal 2024 Green Bonds emittierten. Dieser Zuwachs bietet Green Bond-Investoren Chancen, da diese Instrumente Zugang zu Sektoren bieten, in denen die Herausforderungen bei der Dekarbonisierung am größten sind, die möglichen Vorteile von Investitionen in den Übergang jedoch am bedeutendsten sind.
Unser Research hat gezeigt, dass das „Greenium“ – der Renditeunterschied zwischen einem Green Bond und einer vergleichbaren konventionellen Anleihe – minimal ist und die Green Bond-Renditen mit denen herkömmlicher Anleihen vergleichbar sind. Obwohl Green Bonds auf dem Sekundärmarkt tendenziell etwas teurer sind, variiert der Kursunterschied zu konventionellen Anleihen im Zeitverlauf. Wenn Green Bonds auf dem Primärmarkt ausgegeben werden, werden Neuemissionen in der Regel mit einem Aufschlag angeboten, um Investoren anzuziehen. In einigen Fällen wurden Green Bonds sogar mit einem kleinen negativen „Greenium“ gepreist1. Das bedeutet, dass Green Bonds vergleichbare Renditen wie herkömmliche Anleihen bieten, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sie ökologisch nachhaltige Projekte unterstützen.
1 Scholten & Nederkoorn, The greenium in high-rated Euro bonds, 2024.
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