Schroders: EM-Anleihen erfordern 2014 anderes Investitionsverhalten

Bei Staatsanleihen aus den Schwellenländern rechnet Schroders mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung – vor allem, wenn die Kurskorrektur bei US-Treasuries anhält.

16.12.2013 | 10:50 Uhr

Wer im kommenden Jahr mit Investitionen in Schwellenländeranleihen erfolgreich sein will, muss seine Anlagestrategie ändern – davon ist James Barrineau, Co-Leiter des Emerging Markets Debt Relative Teams, beim britischen Vermögensverwalter Schroders überzeugt. „Die Zeiten, in denen herkömmliche Einflussfaktoren wie eine steigende Bonität oder US-Treasuries für steigende Renditen bei Schwellenländeranleihen gesorgt haben, sind vorbei. Anleger sollten ihren Fokus stattdessen auf solche Chancen richten, die ein höheres Renditepotenzial aufweisen“, rät der Schroders-Experte. Das seien in 2014 vermutlich in Lokalwährungen denominierte Emerging Market Bonds.

Wichtig ist Barrineau aber, dass es sich bei den teils heftigen Kurseinbrüchen bei Schwellenländeranleihen in diesem Jahr nicht um die in den Medien viel zitierte ‚Krise’ handelt: „Der Emerging Market Bond Index Global (EMBIG) hat im Jahresverlauf bis Ende April lediglich um 0,4 Prozent nachgegeben. Erst als die amerikanische Notenbank Fed über eine mögliche Drosselung der Geldpolitik sprach, ging es für den Index in den zwei Folgemonaten um fast 9 Prozent bergab. Das ist keine Krise, sondern eine Neubewertung aller Schwellenländeranleihen, die aus der Normalisierung der US-Zinsstruktur resultiert.“ Barrineau macht klar, dass es sich um keine Krise handelt, solange die Länder und Unternehmen Zugang zu den Bondmärkten haben. Denn bis dahin seien auch die Ausfallrisiken gering, da bestehende Verbindlichkeiten auch zu etwas höheren Zinssätzen refinanziert werden können.

Angesichts des schwächeren globalen Wachstums sei eine Verbesserung der Kredit-Ratings der meisten Schwellenländer unwahrscheinlich. Das bedeute jedoch nicht zwangsläufig schlechtere Fundamentaldaten, mahnt Barrineau: „Im dritten Quartal 2013 war das Wachstum in den Schwellenländern um zwei Prozent höher als das der Industrienationen. Diesen Vorsprung dürften sie sich auch künftig bewahren.“ Grund hierfür: Die meisten Schwellenländer hätten in den guten Zeiten des vergangenen Jahrzehnts erhebliche Fremdwährungsreserven aufgebaut und würden deshalb im Haushalt einen Primärüberschuss ausweisen. Zwar gäbe es Länder mit einem Leistungsbilanzdefizit und entsprechend größerem Fundamentalrisiko, hier seien aber bereits erste Korrekturen im Gange, die auf eine Schließung der Haushaltslöcher abzielen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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