AXA: EZB-Programm ist gut durchdacht

Research-Experten loben das Wertpapier-Ankaufprogramm (Quantitative Easing) der Europäischen Zentralbank als sorgfältig durchdacht und langfristig ausgelegt.

10.02.2015 | 09:41 Uhr

„Stark und überzeugend“ ist für die Research-Experten von AXA Investment Managers (AXA IM) das Quantitative Easing (QE)-Programm, das die Europäische Zentralbank (EZB) im Januar verkündet hat. Insbesondere die Höhe der monatlichen Summe von 60 Milliarden Euro, die die EZB ab März in Wertpapiere investieren will, sowie die unbegrenzte Zeitdauer des Programms haben ihre Erwartungen übertroffen. „Das EZB-Programm ist gut durchdacht und auf lange Sicht entwickelt“, loben die AXA-IM-Experten in einem aktuellen Research-Papier. Die jährlichen Ankäufe der EZB werden nach ihren Berechnungen sieben Prozent des BIP betragen – verglichen mit zuletzt sechs Prozent in den USA und 17 Prozent in Japan. Die Ökonomen von AXA IM nehmen an, dass von der monatlichen Summe acht Milliarden in Covered Bonds, zwei Milliarden in ABS-Papiere, sechs Milliarden in Schuldpapiere supranationaler Organisationen und 44 Milliarden in Staatsanleihen investiert werden. Die EZB hatte dazu keine konkreten Zahlen genannt.

Die Obergrenze von 33 Prozent pro Emittent und die Bandbreite der Wertpapiere stellen nach Einschätzung von AXA IM sicher, dass die EZB das Programm auch weit über den September 2016 hinaus fortführen kann, wenn nötig. Entscheidend für den Zeitpunkt der Beendigung des Programms seien die Inflationsentwicklung und die ihr zugrunde liegende Dynamik sowie die Inflationserwartungen. „Die Entscheidung wird letztlich auf einer Einschätzung von Risiken beruhen und nicht darauf, ob eine Inflationsrate von zwei Prozent erreicht ist oder nicht“, erklären die Experten.

Offen bliebe nur die Frage, ob es der EZB gelingt, die monatlich vorgesehene Menge zu kaufen. In den USA, UK und Japan sei das kein Thema gewesen. Aber Verkäufer seien vermutlich die preissensibelsten Investoren. Ausländische Notenbanken und der heimische Finanzsektor hielten sichere und liquide Anleihen auch aus nicht-ökonomischen Gründen. Änderungen an den regulatorischen Regelwerken Basel und Solvency wären eine Möglichkeit, Finanzinstitute zu ermutigen, ihre Staatsanleihen zu verkaufen. Damit dürfe man im Moment allerdings nicht unbedingt rechnen.

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