ING: QE-Programm in der EWU für Q1 2015 erwartet

27 Prozent der befragten Investmentprofis gehen davon aus, dass bis Ende Q1 2015 ein umfassendes QE-Programm in der Eurozone aufgelegt wird. 64 Prozent fürchten, dass die Eurozone auf ein deflationäres Umfeld à la Japan zusteuert.

12.01.2015 | 12:50 Uhr

Laut des jüngsten von ING IM durchgeführten Risk Rotation Survey gehen fast zwei Drittel (64 Prozent) der Anleger davon aus, dass die Europäische Zentralbank bald ein Programm der quantitativen Lockerung auflegen wird. Über ein Viertel (27 Prozent) meint sogar, dass dies bereits im ersten Quartal 2015 geschehen werde.

Bei Betrachtung auf regionaler Ebene zeigten sich europäische Investoren am zuversichtlichsten, dass ein solcher Schritt vermieden werden könne: Jeder Fünfte (22 Prozent) meint, dass ein Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen überhaupt nicht erforderlich sein werde. Demgegenüber sind nur acht Prozent der Befragten in Nordamerika und 13 Prozent der Befragten in anderen Teilen der Welt dieser Ansicht.

Mit Blick auf das Jahr 2015 gilt die Sorge der Investoren vor allem der Zukunft Europas; 60 Prozent nannten die Krise in der Eurozone als ein wesentliches Risiko für ihre Portfolios. Jeder Achte (13 Prozent) ist überzeugt, dass die Eurozone auf ein deflationäres Umfeld zusteuere, wie dies in Japan bereits seit mehreren Jahren besteht. Weitere 50 Prozent der Befragten meinen, dies sei „recht wahrscheinlich“, während lediglich 23 Prozent es für eher unwahrscheinlich halten.

Dazu Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Strategy Multi-Asset, bei ING Investment Management (ING IM): „Das vergangene Quartal ist anscheinend ähnlich verlaufen wie das zweite Quartal: Grundlegende Bedenken beeinflussen den Risikoappetit der Investoren. Während im Laufe des Jahres zunächst Abenomics im Vordergrund stand, ist die Zukunft der Eurozone in den letzten Monaten ins Rampenlicht gerückt. Es besteht bei der Anlegerschaft ganz klar die reale Sorge, dass eine längere Phase der Deflation Draghi dazu veranlassen könnte, bereits Anfang 2015 ein Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen umzusetzen. Ob das tatsächlich geschieht, bleibt abzuwarten. Doch ohne ein Denken, das in seiner Flexibilität der in den USA verbreiteten Haltung gleicht, sowie den Willen, alles Notwendige zu tun – ,whatever it takes‘ –, um die gesetzten Ziele zu erreichen, wird es noch lange dauern, bis Europa die Krise ausgestanden hat.“

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