Auf der Plattform von Universal Investment haben
institutionelle Investoren den Anteil ihrer Investments in Staatsanleihen in
den letzten zehn Jahren deutlich reduziert. Während das Gesamtvolumen der bei
Universal Investment verwalteten Spezialfonds zwischen Ende 2014 und Ende 2024
von 160,4 Milliarden Euro auf 622,1 Milliarden Euro stieg, sanken Staatsanleihen –
der traditionell wichtigste Portfoliobaustein für Altersvorsorgeeinrichtungen,
Unternehmen oder Versicherungen – von 16,2 Prozent auf nunmehr 11,3 Prozent.
Grund für diese Erosion ist die lange Nullzinsphase in Folge
der globalen Finanzkrise, während der sich Investoren rentierlicheren
Anlageklassen wie Alternatives zuwandten. Trotz der Zinswende 2022 und der
Normalisierung der Leitzinsen 2024 haben Staatsanleihen ihre frühere Bedeutung
(noch) nicht zurückerlangt.
Auch die Gewichtung der staatlichen Emittenten untereinander
veränderte sich seit 2014 deutlich. So sind Bundesanleihen zwar weiterhin mit
Abstand am häufigsten in den institutionellen Portfolios vertreten. Doch ihr
Anteil sank zwischen 2014 und 2024 von 31,7 Prozent aller Staatsanleihen auf 28
Prozent – kein Land verlor in den letzten zehn Jahren relativ gesehen stärker
in der Gunst der Anlegerinnen und Anleger.
Am stärksten zulegen konnten dagegen US Treasuries. Der
Anteil amerikanischer Staatsanleihen stieg um 5,5 Prozentpunkte auf aktuell
11,6 Prozent. Im Vergleich der Top-10-Emittenten damals und heute haben die USA
dadurch französische und italienische Staatstitel in deutschen Spezialfonds
überholt und belegen derzeit den zweiten Platz hinter den Bundespapieren.
Darüber hinaus hat die Gewichtung der Emittenten aus
Industrieländern abgenommen. Im Gegenzug sind die aufstrebenden Märkte in ihrer
Gesamtheit für deutsche Profianleger wichtiger geworden. Der Anteil der
Schwellenländeranleihen lag vor zehn Jahren bei 13,6 Prozent, heute sind es
17,2 Prozent. 2014 war allerdings mit Mexiko noch ein Schwellenland unter den
Top-10-Emittenten zu finden – derzeit sind dies ausschließlich Industriestaaten
sowie supranationale Organisationen (SNAT).
Die Auswertung zeigt zudem, dass sich die Gewichtungen
individueller Anleiheinvestments breiter verteilen, die Anleger also ihre
Engagements offenbar stärker diversifizieren. Machten die zehn größten
Emittenten vor zehn Jahren noch 78,1 Prozent des gesamten in Staatsanleihen
investierten Volumens aus, so hat sich dieser Wert inzwischen auf 72,3 Prozent
verringert. (pg)
Diesen Beitrag teilen: