Pictet AM: 5 Lehren, die Investoren aus dem Jahr 2024 ziehen sollten

Januar 2025 Multi-Asset
Asset Allocation

Gold war unter den aussergewöhnlichen Umständen ein Top-Performer, und der US-Exzeptionalismus war weiter intakt.

15.01.2025 | 08:50 Uhr

Investiert bleiben, solange sich die Fundamentaldaten nicht ändern

Man hätte es den Investoren nicht verdenken können, wenn sie 2024 die Nerven verloren hätten, denn Aktien erreichten ständig neue Höchststände. Letztlich hat es sich aber ausgezahlt, die Nerven zu behalten.

Zugegeben, es wurden laufend neue Höchststände erreicht, aber Aktien werden in 30% der Zeit auf Allzeithochs gehandelt. Und es gab während des gesamten Jahres keine einzige Aktienmarktkorrektur von mehr als 10%. Die stärkste Korrektur – die im Sommer stattfand – wurde durch ein falsches Signal einer Rezession in den USA ausgelöst, die nie eingetreten ist.

Für Aktieninvestoren bedeuten starke Fundamentaldaten ein über dem Trend liegendes Wirtschaftswachstum, das die Unternehmensgewinne ankurbelt, und eine sinkende Inflation, die durch niedrigere Zinssätze die KGVs von Aktien steigen lässt. Und genau dieses makroökonomische Umfeld herrschte 2024 in den USA vor. Zu Beginn des Jahres wurde für die USA ein BIP-Wachstum von deutlich weniger als 1% prognostiziert, mit einer 60%igen Wahrscheinlichkeit einer Rezession. Und was passierte? Die grösste Volkswirtschaft der Welt ist dreimal so schnell gewachsen. Und obwohl die Kerninflation in den USA etwas weniger zurückging als erwartet (auf 2,8%), reichte der Rückgang aus, dass die US-Notenbank dreimal die Zinssätze senken konnte.

Der S&P 500 Index beendete das Jahr mit einem Plus von 23%, wobei das KGV um mehr als 10% anstieg und sich die übrigen Gewinne fast gleichmässig auf Umsatzwachstum und Margenverbesserung verteilten. Die gelegentlichen Korrekturen, die durch Wachstumssorgen und geopolitische Ereignisse ausgelöst wurden, erwiesen sich als hervorragende Kaufgelegenheiten.

Und die USA waren nur ein Teil der Geschichte. Die Fundamentaldaten kleinerer Märkte sind häufig eher global als lokal geprägt, daher ist es nicht unüblich, dass sie sich von den im Inland vorherrschenden wirtschaftlichen Bedingungen unterscheiden. Deutschland mag zwar als der kranke Mann Europas gelten, doch sein Aktienmarkt gehörte 2024 zu den stärksten (mit einem Plus von 18%). Dies geht auf seine ausgeprägte zyklische Zusammensetzung und die relativ hohe Gewichtung von Finanztiteln im Index zurück, der sich besser als der globale Markt entwickelte.

Abb. 1 – Aktien nicht in der Misere

KGV von US-Aktien im Verhältnis zu den wirtschaftlichen Bedingungen im historischen Vergleich

1 PE ratios DE
1 PE ratios DE

Quelle: Refinitiv Datastream, Robert Shiller, IBES, Pictet Asset Management. Der Misery Index ist die Summe aus US-Arbeitslosenquote und Gesamtinflation im Jahresvergleich. Daten beziehen sich auf den Zeitraum 31.01.1958–31.12.2024.

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