AXA IM: Small Caps sind Renditebringer

Die Zeiten sind gut für Nebenwerte. Insbesondere für die europäischen. Die Europäische Zentralbank hat ihr umfangreiches Anleihe-Ankaufprogramm gestartet und überschüttet die Märkte im Euroraum mit Liquidität.

01.04.2015 | 10:05 Uhr

Erwartungsgemäß ist darum der Euro-Dollar-Kurs gesunken. Davon profitieren insbesondere die exportierenden Unternehmen. Und dazu zählen auch viele europäische Small Caps. Denn die haben in den letzten zehn Jahren hart daran gearbeitet, ihre Geschäfte in Übersee auszubauen. Aber das ist nur einer von vielen guten Gründen, warum Anleger kleineren Unternehmen ein besonderes Augenmerk schenken sollten. Denn auf lange Sicht bieten sie häufig ein besseres Renditepotenzial als Großunternehmen. „Small Caps sind Renditebringer“, sagt Uwe Diehl, Head of Client Group Germany & Austria bei AXA IM . „Gerade wegen ihrer geringeren Größe sind kleinere Unternehmen häufig innovativer, dynamischer und wachsen schneller.“ Entgegen mancher Meinung sind sie oft sogar unterbewertet. Da ihre Marktkapitalisierung niedriger ist als die größerer Unternehmen, werden sie von Analysten vernachlässigt und rücken so seltener in den Fokus der Marktberichterstattung.

Zudem haben kleinere Unternehmen oft die Marktführerschaft in dem Geschäftsfeld inne, in dem sie arbeiten, und sind darum beliebte Übernahmekandidaten für Large Caps. „Small Caps besetzen meist interessante und zukunftsträchtige Nischenmärkte, in denen auch große Unternehmen ein gutes Renditepotenzial sehen“, erklärt Diehl. Anstatt in Large Caps zu investieren, die in vielen verschiedenen Sektoren agieren, mache es da doch viel mehr Sinn, sich an dem kleineren Unternehmen zu beteiligen, das in dem Nischenmarkt professionell und mit viel Leidenschaft unterwegs ist.

Dennoch hält laut AXA-IM -Studie die fehlende Transparenz von Nebenwerten viele Anleger davon ab, sich mit dieser Anlageklasse zu beschäftigen. Tatsächlich gebe es für 80 Prozent der Small Caps noch kein ausreichendes Research, räumt Diehl ein. Viele Banken kümmerten sich nicht um Gesellschaften, die nicht in den großen Indizes vertreten seien. Die Vorbehalte sind daher für ihn nachvollziehbar. Allerdings hat sich laut dem Deutschland-Verantwortlichen für AXA IM die Situation insbesondere in den USA schon deutlich verbessert.Dort seien die Reporting-Auflagen für Small Caps inzwischen fast genauso streng wie für größere börsennotierte Unternehmen. Helfen können interessierten Anlegern außerdem qualifizierte Asset Manager, die sich auf die Nebenwerte fokussiert haben. Und wer sich nicht intensiver mit einzelnen Unternehmen beschäftigen möchte, findet eine Auswahl an ETFs und Fonds auf dem Markt, die in diese Aktien investieren.

Neben der mangelnden Transparenz halten 41 Prozent der Anleger laut Umfrage von AXA IM die Investition in Small Caps für „grundsätzlich zu riskant“. Richtig ist, dass kleinere und auf ein Geschäftsfeld spezialisierte Unternehmen Konjunktureinbrüche schwerer verkraften. Dafür performen sie allerdings in guten Phasen der Wirtschaftsentwicklung schnell überdurchschnittlich. Aktuelle Auswertungen von AXA IM zur Performance zeigen: In den letzten 14 Jahren war die Rendite bei Small Caps knapp dreimal so hoch wie bei Large Caps. Die Nebenwerte brachten eine annualisierte Rendite von 8,4 Prozent ein, während es bei Large Caps lediglich 2,9 Prozent waren.
„Eine weitere Herausforderung ist nach unserer Studie für 58 Prozent der Anleger die Volatilität von Nebenwerten“, weiß Diehl. Dabei hängt diese stark vom Anlagezeitraum ab. Nach etwa einem Jahr, so Diehl, ist sie kaum noch höher als bei Large Caps. Der Manager ist davon überzeugt, dass Nebenwerte aktuell viel Potenzial haben. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „Wenn sich Small Caps nicht gut entwickeln, dann haben wir bei Large Caps einen Crash.“

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