Baker Steel: Gold in einem Negativzinsumfeld

Maßnahmen der Zentralbanken zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums bleiben wirkungslos

01.07.2016 | 14:41 Uhr

Dass Zentralbanken extreme Maßnahmen ergreifen, um einem rückläufigen Wirtschaftswachstum zu begegnen, ist nichts Neues. Seit der weltweiten Finanzkrise hat dieses Thema in der Finanzwelt und in der Politik Anlass zu zahllosen Analysen, Diskussionen und reichlich Kritik gegeben. Mit dem von Zentralbanken in aller Welt vollzogenen Kurswechsel hin zur Negativzinspolitik treten die „Währungskriege“, die daraus entstanden sind, dass Volkswirtschaften aufgrund der stagnierenden globalen Wirtschaftsaktivität um Wachstum konkurrieren, jedoch in eine neue Phase ein. Dieser Kurswechsel markiert zudem einen Wendepunkt für eine Anlageklasse, der viele Anleger in den letzten Jahren den Rücken gekehrt hatten: den Goldsektor. Dieser erfreut sich wieder eines stärkeren Zuspruchs, da die Anleger die Bedeutung des Goldes als sicherer Hafen und als diversifizierendes Element erkennen.

Wie weit werden die Zentralbanken gehen?

Und welche Konsequenzen wird das haben? Europa und Japan sind die ersten Wirtschaftsregionen, die sich zu einer Negativzinspolitik entschlossen haben. Einige Kommentatoren sind der Ansicht, dass die USA wohl bald nachziehen dürften.

Weltweit weisen aktuell Anleihen im Volumen von 7 Bio. USD eine negative Rendite auf. Dies entspricht 29 % des Bloomberg Global Developed Sovereign Bond Index. Die Zentralbanken der Schweiz, Schwedens, Japans und Dänemarks sowie die Europäische Zentralbank verfolgen alle irgendeine Form von Negativzinspolitik. Statt Erträge mit ihrem Geld zu erzielen, erhalten die Anleger garantiert weniger zurück, als sie investiert haben. Es mag unwahrscheinlich anmuten, dass es auch in den USA zu negativen Zinssätzen kommt. Doch 2008, während der Finanzkrise, waren die Renditen von US-Schatzwechseln für kurze Zeit tatsächlich negativ. Nervöse Anleger kauften US-Staatspapiere in solchen Mengen, dass die Kurse stiegen und die Renditen ins Minus sackten. Und nun ist es einem Unternehmen erstmals überhaupt gelungen, eine neue Anleihe mit einem negativen Zinssatz zu begeben: Die deutsche Hypothekenbank Berlin Hyp AG platzierte für 500 Mio. EUR dreijährige Anleihen mit einer Rendite von -0,162 %.

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