Barings: Optimistisch für Emerging Markets

In der gegenwärtigen Marktphase, in der viele Anleger den Emerging Markets skeptisch gegenüberstehen, ist Jean-Louis Scandella überaus zuversichtlich: „Unserer Einschätzung nach verfügen diese Unternehmen über das Potenzial, Wachstum zu erzielen, selbst wenn die Schwellenmärkte sinkende Wachstumsraten aufweisen", sagt der Head of Equities bei Baring Asset Management.

07.12.2015 | 16:17 Uhr

Jean-Louis Scandella hält makroökonomische Betrachtungen bei der Verwaltung eines Schwellenländeraktienfonds für irrelevant. „Sie können sogar kontraproduktiv wirken“, sagt er, denn seinen Erkenntnissen nach existiert schlichtweg keine Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Marktrenditen. „Beim erfolgreichen Investieren kommt es allein auf die Unternehmen an“, betont Scandella, „denn unsere Recherchen zeigen, dass 50 bis 70 Prozent der Erträge auf unternehmensspezifischen Faktoren beruhen.“

Das Global Emerging Markets-Team von Barings konzentriert sich auf Qualitätsunternehmen, die Wachstum zu einem angemessenen Preis bieten. Mit dem sogenannten GARP-Ansatz („Growth at a Reasonable Price“) lassen sich zwei Fallen vermeiden, in die Growth Manager regelmäßig hineintappen: Die Überschätzung von Wachstum, für das letztlich zu viel gezahlt wird. „Wir suchen daher zunächst nach einem Ertragswachstum, das sowohl attraktiv als auch realisierbar ist“, erklärt Scandella. Die Zielgröße liegt zwischen 10 und 20 Prozent. „Liegt das Wachstum unter 10 Prozent, ist es für uns nicht interessant, und wenn die Prognose bei über 20 Prozent liegt, ist dies ein Zeichen für eine Überschätzung.“ Die Wachstumsprognosen basieren hierbei auf einer gründlichen Fundamentalanalyse sowie Recherchen bei Mitbewerbern, Lieferanten und Unternehmen, die ein ähnliches Geschäftsmodell in anderen Regionen verfolgen. Von Vorteil ist auch, wenn die Unternehmensleitung im Unternehmen investiert ist.

„Wenn wir Qualitätsunternehmen mit starkem Wachstumsausblick identifiziert haben, schauen wir, ob der Preis angemessen ist“, erläutert Jean-Louis Scandella den zweiten Schritt des GARP-Ansatzes. Um beurteilen zu können, ob das Unternehmen unter- oder überbewertet ist, wird das Wachstumsszenario der nächsten fünf Jahre diskontiert. „Nachdem wir die Unternehmen ausgeschlossen haben, die unsere Anlagekriterien mit Blick auf Qualität, Wachstumspotenzial und Bewertung nicht erfüllen, ergibt sich unser investierbares Universum von etwa 400 GARP-Qualitätsunternehmen, aus denen wir auswählen können“, sagt Scandella. Darunter finden sich zurzeit Unternehmen wie Magnit (Russland), Coca Cola Içecek (Türkei), Pax Global Technology und Sunny Optical (beide China) sowie Airports of Thailand.

Was das Global Emerging Markets-Team von Barings indes meidet, sind Unternehmen mit einer sozialistischen oder kolonialistischen Vergangenheit, die sich nicht weiterentwickelt und ihre Geschäftsmodelle nicht modernisiert haben. „In den Schwellenländern finden sich viele dieser altmodischen Firmen, die wir außen vor lassen, egal wie überzeugend die Chance auf Wertzuwachs sein mag“, betont Jean-Louis Scandella.

Die ausführlichen Erläuterungen von Jean-Louis Scandella zur Aktienanlage in den globalen Schwellenländern bei Baring Asset Management finden Sie in dem beigefügten Dokument.

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