Carmignac: Das Erwachen der Märkte

Die Märkte, die sechs Jahre lang durch extrem lockere Geldpolitiken betäubt wurden, konnten die wirtschaftlichen Realitäten schließlich auch 2015 weitestgehend ignorieren und blieben der Logik des Flusses unterworfen. Den europäischen Aktienmärkten verhalf vor allem der Rückgang des Euro zu rekordverdächtigen Kursentwicklungen (in Euro gerechnet).

12.01.2016 | 12:02 Uhr

Märkte allgemein:

- „Die Anfälligkeit, die uns Sorgen bereitet, beruht insbesondere auf einem zunehmenden Mangel an Flexibilität bzw. Widerstandsfähigkeit gegenüber möglichen Schocks, unter dem der größte Teil der Weltwirtschaft leidet. Diese Anfälligkeit basiert auf der Verschuldung der Staaten, Unternehmen und Privatpersonen, die von den Zentralbanken seit 2009 massiv subventioniert wurde.“

Europa:

- „Europa befindet sich Anfang 2016 in einer wirtschaftlich anfälligen Lage, was gleichzeitig die Frage nach seinem politischen Zustand aufwirft. Der Aufbau Europas kann sich mit Sicherheit kein verlorenes Jahrzehnt nach japanischem Muster leisten.“

USA:

- „Ein Jahr, nachdem sie ihre Politik der quantitativen Lockerung beendete, hat die Fed nun ihren ersten geldpolitischen Straffungszyklus seit 2004 eingeläutet. Nun gibt es erste Anzeichen für einen entstehenden Lohndruck. Sollten sich zusätzlich die Energiepreise 2016 stabilisieren, würde eine Umkehr der Inflationserwartungen einsetzen und der Druck auf die Fed zunehmen.“

- „Der Konflikt zwischen Konjunktur- und Zinszyklus ist voll im Gange: Die geldpolitische Illusion geht zu Ende.“

China:

- „China und in der Folge die gesamte Weltwirtschaft zahlen heute weiter den Preis für das enorme Wirtschaftsförderungsprogramm von 2008. Hiermit konnte das Land zwar einen katastrophalen Konjunktureinbruch abwenden. Es musste dafür jedoch ein übermäßiges Kreditwachstum und eine Erhöhung der Kapazitäten auf ein immer noch deutlich überhöhtes Niveau in Kauf nehmen.“

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