Credit Suisse: Das Auto der Zukunft

"Wir gehen davon aus, dass die erste Welle autonomer Fahrzeuge in den kommenden 15 bis 20 Jahren auf die Straßen kommen wird", sagt Patrick Kolb, Portfolio Manager bei Creidt Suisse.

06.02.2015 | 09:20 Uhr

Stellen Sie sich die folgende Situation vor: Sie sind in einem selbstfahrenden Auto auf einer kleinen Straße im Wald irgendwo in den Bergen unterwegs, plötzlich macht das autonome Fahrzeug eine Vollbremsung. Aber der „Fahrer“ denkt gar nicht daran, dass das Fahrzeug eine Fehlfunktion haben könnte. Intelligente Sensoren haben ein Reh bemerkt, das auf die Straße getreten ist. Das Fahrzeug hat das verängstigte Tier ruhig umfahren und seine Reise fortgesetzt. 

Innerhalb der nächsten Jahre wird die autonome Fahrzeugtechnologie aus unserer Sicht den gesamten Automobilsektor durcheinanderbringen. Selbstfahrende Autos könnten neuen Geschäftsmodellen der Automobilhersteller den Weg bereiten und Chancen für Marktneulinge wie Google bieten. Dieser Druck und das Potenzial zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit führt dazu, dass Automobilhersteller immer stärker im Technologiesektor tätig werden, von Grundlagen wie dem automatischen Bremsen bis hin zu Modellen, die gar keinen Fahrer mehr benötigen. Autonome Fahrtechnologie wird immer häufiger in Fahrzeuge eingebaut – angefangen bei der Mercedes SKlasse, die ohne Unterstützung in frei fließendem und dichtem Verkehr fahren kann, bis hin zum neuesten Nissan Qashquai, der sein komplettes Umfeld wahrnehmen, automatisch bremsen und Verkehrsschilder erkennen kann. Laut Dieter Zetsche, dem Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, erweitern die Automobilhersteller die Funktionen des Fahrzeugs, um daraus einen „dritten Ort“ für Entspannung, Arbeit oder Freizeitgestaltung zu machen.

Aber Innovationen bergen auch Risiken: 2014 brachen die Automobilhersteller bereits den Rekord für Rückrufe aus dem Vorjahr; dadurch wurde klar, wie sehr Aufsichtsbehörden und Hersteller immer sensibler für Sicherheitsthemen werden. In dieser Abhandlung zeigen wir den allgemeinen Trend bei Verkehrstoten in der EU und danach den nächsten vielversprechenden Trend namens Advanced Driving Assistance Systems (ADAS) sowie dessen potenzielle Konsequenzen für eine konstante Überwachung, die möglicherweise Bedenken zur Sicherheit der Privatsphäre aufwirft. Wir schließen diese Abhandlung mit möglichen langfristigen Chancen für die Sicherheitsbranche.

Verkehrstote in der EU

Die Europäische Kommission schätzt die wirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfällen auf jährlich 2 % des BIP der EU. Dass ein riesiger wirtschaftlicher Anreiz zur Verbesserung der Sicherheitsstandards im Straßenverkehr besteht, ist daher keine Überraschung. Infolgedessen schlug die EU im Weißbuch Verkehr 2011 das Ziel einer Verringerung der Verkehrstoten um 50 % bis im Jahr 2020 vor.

Der vollständige Bericht im pdf-Dokument

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