Credit Suisse: Warum Perspektive wichtig ist

Einzelpersonen lösen in der Regel keine gesamtwirtschaftlichen Trends, politischen Stossrichtungen oder Finanzmarktreaktionen aus. Bei der Formulierung eines wirtschaftlichen und finanziellen Ausblicks arbeiten Ökonomen und Finanzexperten daher in der Regel auf unvoreingenommene, methodische und theoretische Art und Weise, d. h. sie analysieren die Fakten in ihrer Gesamtheit und blenden dabei die isolierten Aktivitäten und Emotionen von Individuen aus.

21.12.2016 | 11:46 Uhr

Individuelle Aktionen mit mehr kollektiver Wirkungskraft

In den meisten Jahren ist ein derartiger Ansatz wohl gerechtfertigt. Für 2017 scheint das allgemeine Umfeld jedoch eine stärkere Beachtung der Faktoren nahezulegen, die Einzelpersonen dazu veranlassen, politischen Bewegungen beizutreten und nicht nur abzustimmen, sondern effektiv einen aktiven Beitrag zur Konzeption oder Neuausrichtung der Politik zu leisten, die sich positiv oder negativ auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte auswirken kann. So ist es bemerkenswert, dass die populistischen Bewegungen und Regierungen in Lateinamerika, die durch die Entbehrungen der Emerging-Market- Krise in den 1990er-Jahren Auftrieb erhielten, nun auf dem Rückzug sind. Neue, stärker reformorientierte und von spezifischen Doktrinen befreite Regierungen sind an die Macht gelangt und stellen mit der Unterstützung demokratisch ermittelter Mehrheiten das kollektive Vertrauen in den Privatsektor als treibende Kraft von Volkswirtschaften und Gesellschaften wieder her. In Europa wurden hingegen die Widrigkeiten der Finanz- und der Schuldenkrise durch die problematische Massenzuwanderung aus vom Krieg zerrissenen Ländern noch verstärkt; nun gewinnen in vielen Industrieländern populistische Kräfte auf demokratischem Weg an Boden, weil das Establishment auf die täglichen Probleme und Frustrationen der Menschen nicht mit angemessenen Massnahmen reagiert hat.

Polarisierung und Konflikte im Zentrum der Debatte

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Probleme zu erkennen und beim Namen zu nennen sowie die Risiken und Chancen zu identifizieren, die sich daraus ergeben. An einer internen Anlagekonferenz zum Thema „Generationenkonflikte” haben wir vor Kurzem über die heute vorherrschenden Polarisierungen und Konflikte nachgedacht, die den seit Langem bestehenden sozioökonomischen Frieden zwischen den Generationen beenden könnten. In der Beilage zum vorliegenden Investment Outlook erläutern wir die wichtigsten Einsichten und Schlussfolgerungen aus dieser Konferenz, an der Anlageexperten der Credit Suisse und externe Vordenker teilnahmen. Darin beurteilen wir, wie diese Konflikte unsere Wahrnehmung der wichtigsten Trends, Chancen und Risiken im Jahr 2017 beeinflussen. Unsere Schlussfolgerungen sind eine wesentliche Grundlage des Investment Outlook und der darin formulierten Anlageideen. Ähnlich wie Bürger im täglichen Leben üben auch Investoren mit ihren Anlageentscheidungen Einfluss aus und zeigen dadurch ihr Vertrauen – oder Misstrauen – in Unternehmen, Sektoren und Länder. Wir glauben daher, dass Investoren einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von Lösungen leisten können und sollten – genauso, wie wir das als Bank mit der von uns gebotenen Unterstützung, unserem Fachwissen, unseren Dienstleistungen und unseren Produkten tun. Einige der Anlagethemen, die wir für 2017 als wichtig erachten, tragen nicht nur entscheidend zu Produktivitätssteigerungen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei, sondern lösen praktischerweise auch das Renditeproblem, mit dem sich viele langfristig ausgerichtete institutionelle und private Anleger konfrontiert sehen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: https://www.credit-suisse.com/microsites/private-banking/investment-outlook/de/global-and-regional-outlook/why-perspective-matters.html

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