Danske Invest: Dies sind die Wachstums-Champions der Schwellenländer

Unter den Emerging Markets lassen sich explosiv steigende Wachstumsraten ebenso wie wirtschaftliche Krisensituationen finden. Antti Raappana, Chief Portfolio Manager für mehrere Schwellenländer-Fonds von Danske Invest, betrachtet drei Staaten, die dynamisches Wirtschaftswachstum aufweisen, deren Börsen diese Entwicklung jedoch nicht gleichermaßen widerspiegeln.

30.08.2016 | 11:23 Uhr

1. Indien: rasant steigender Binnenkonsum

Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge wird Indien in diesem Jahr nicht nur die am schnellsten wachsende Marktwirtschaft der größeren Schwellenländer sein. Mehr noch: Der asiatische Subkontinent ist sogar die am dynamischsten expandierende Wirtschaft weltweit. Der IWF rechnet damit, dass das reale Bruttoinlandsprodukt sowohl in diesem Jahr als auch 2017 um 7,5 Prozent zulegen wird. Vor allem strukturelle Faktoren wie eine kräftig steigende inländische Nachfrage, ein starkwachsender Arbeitsmarkt und sehr viele und zudem junge Arbeitskräfte treiben das Wachstum voran. Wenn man nach Indien kommt, sieht man sofort, dass es praktisch nach allem eine rege Nachfrage gibt.Es besteht ein erheblicher Nachholbedarf an Investitionen in die Infrastruktur, und besonders die von der Verbrauchernachfrage abhängigen Bereiche sowie der Dienstleistungssektor können kräftige Zuwächse verzeichnen. Und künftig werden auch im Agrarsegment größere Ausweitungen erwartet. Aufgrund des Wirtschaftswachstums gelangt ein bedeutender Teil der ärmeren Bevölkerungsschichten nun auf den Arbeitsmarkt und erhält dadurch Geld – dies treibt den Verbrauch an.

Seit 2013 hat sich die indische Handelsbilanz deutlich verbessert, heute ist sie bereits nahezuausgeglichen. Für die nächste Zukunft ist damit zu rechnen, dass diese Entwicklung weiterläuft. Dieindische Regierung unternimmt große Anstrengungen, um restriktive Vorschriften und Bürokratie zubeseitigen, die die Tätigkeit der Unternehmen in Indien behindern. Es ist sehr wichtig, solche Handelshindernisse auszuräumen. Dies wird zwar kurzfristig noch keine großen Ergebnisse bringen,aber längerfristig sind wir von den äußerst positiven Auswirkungen dieser Maßnahmen überzeugt.Während die indische Wirtschaft boomt, hinkt der wichtigste Aktienindex des Landes, der MSCI India,der Entwicklung des MSCI Emerging Markets jedoch noch hinterher. Der MSCI Emerging Markets ist seit Anfang dieses Jahres um 11 Prozent gestiegen, der MSCI India hingegen nur um 6 Prozent.

2. China: kein nachhaltiges Wachstum durch Anreize

Dem Reich der Mitte ist es gelungen, die Wachstumsdynamik von Antrieb durch Investitionen auf Antrieb durch Konsum umzustellen. Der IWF erwartet in diesem Jahr für China ein Wirtschaftswachstum von etwa 6,5 Prozent, das 2017 auf etwa 6,2 Prozent zurückgeht.

Die Entwicklung wird in letzter Zeit, wie in Indien, durch eine kräftige Steigerung des Konsums vorangetrieben. Aber der grundlegende Unterschied besteht darin, dass das hohe Wirtschaftswachstumin China weiterhin maßgeblich von Investitionen abhängt, die aufgrund finanzpolitischer Anreize derRegierung geschaffen werden. Die chinesische Regierung hat Initiativen gestartet, die insbesondere den Immobilienmarkt und öffentliche Investitionen in die Infrastruktur anregen sollen. Diese kreditpolitischenMaßnahmen sind den Banken des Landes, die dem Staat selbst gehören, zugutegekommen.Aber diese Zuwachsraten sind nicht nachhaltig und werden sinken. Die große Frage ist, wie schnell und wann.

Während das chinesische Wirtschaftswachstum nach wie vor stark ist, zeigt der Aktienmarkt ein anderes Bild: Der MSCI China ist seit Anfang dieses Jahres um 0,1 Prozent gefallen, während der MSCIEmerging Markets um 11 Prozent zugelegt hat.

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