ETF Securities: Kurzfristige Abwärtsrisiken beim US-Dollar

Die starke Konjunktur, insbesondere die anhaltende Belebung des Arbeitsmarkts, ließ den US-Dollar (USD) in den letzten Monaten gegenüber allen anderen G10-Währungen aufwerten. Inzwischen hat er den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht, und die Rally dürfte wohl bald eine Pause einlegen.

19.01.2017 | 12:45 Uhr

• Der US-Dollar ist in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen und hat seinen höchsten Stand seit Ende 2002 erreicht. Er ist allerdings „zu schnell zu weit“ vorgeprescht und könnte in den kommenden Monaten, wenn die US-Notenbank den selbst geschürten Erwartungen nicht gerecht wird, ins Taumeln geraten.

• Die Inflation steht vor dem Sprung. Treiber sind das Lohnwachstum und das Auslaufen der Ölpreisschwäche. 

• Der Terminmarkt entwickelt sich nach wie vor dynamisch, könnte aber plötzlich einknicken. Der Optionsmarkt signalisiert die Erwartung, dass der US-Dollar in den nächsten Monaten gegenüber den meisten G10-Währungen aufwerten wird. Ausgenommen hiervon sind lediglich der Yen und der Franken.

Das kraftvolle wirtschaftliche Umfeld…

Nach der allgemein erwarteten Zinsanhebung der Fed im letzten Dezember ist der US-Dollar zu früh zu hoch gestiegen. Die Fed hat zwar die Zahl der für 2017 prognostizierten Zinsanhebungen erhöht, aber es ist durchaus möglich, dass sie den Erwartungen nicht gerecht wird. 

Im Oktober hatte die Fed-Vorsitzende Yellen in einer Rede bemerkt, dass sich der Offenmarktausschuss 2017 aufgrund der sich hartnäckig haltenden Hystereseeffekte der globalen Finanzkrise mit einer „Hochdruckwirtschaft“ wohler fühlen würde. Wir meinen, dass es der US-Dollar büßen wird, wenn die Notenbank ihre Glaubwürdigkeit als Hüterin der Preisstabilität verliert. Eine aggressive Rhetorik allein wird nicht ausreichen, den US-Dollar auf dem aktuellen Niveau zu halten. Sollte sich die Fed jedoch damit abfinden, die Zinsen aggressiver anzuheben, wird sich der Dollar nach unserer Überzeugung im zweiten Halbjahr 2017 schließlich wieder erholen.

… könnte mit einer Inflationsüberraschung aufwarten

Da die Energiepreise im letzten Jahr stark gestiegen sind, steht die Inflation offenbar vor einer plötzlichen Erholung. Das Auslaufen der sogenannten Basiseffekte könnte die Inflation über die Marke von 3 % katapultieren. Auf der anderen Seite könnte ein Anstieg des US-Dollar den Inflationsdruck gegen Ende des Jahres etwas abschwächen.

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