ETF Securities Research: Währungsausblick 2017

Der Handel mit als sicheren Häfen geltenden Währungen dürfte unseres Erachtens 2017 nachlassen. Dies würde beim Schweizer Franken und japanischen Yen im Einklang mit den Maßnahmen der jeweiligen Zentralbank zu breit angelegter Schwäche führen.

11.01.2017 | 15:23 Uhr

Unsere Heatmap zeigt, dass das Pfund Sterling ausgehend von niedrigen Niveaus aufwerten dürfte. Das Worst-Case-Szenario ist unserer Einschätzung nach bereits im Pfund Sterling eingepreist, das bei oder nahe seinem strukturellen Tiefpunkt gehandelt wird.

Trotz potenzieller kurzfristiger Verluste könnte der US-Dollar seine Spanne der letzten zwei Jahre erneut nach oben hin durchbrechen, wenn sich die Fed 2017 aufgrund des Inflationsanstiegs zu aggressiven Zinserhöhungen gezwungen sieht.

Die fortlaufenden QE-Maßnahmen dürften zusammen mit der politischen Unsicherheit zu anhaltend erhöhten Währungsschwankungen führen.

Gewinner und Verlierer

2016 war ein turbulentes Jahr für die Devisenmärkte, das von erhöhter Volatilität infolge der anhaltenden Bemühungen der Zentralbanken, die Weltwirtschaft zu stützen, geprägt war. Dennoch gibt es klare Gewinner und Verlierer, und die Schwankungen sind bei Währungen nach wie vor weniger ausgeprägt als bei den meisten anderen Anlageklassen.

Unter den G10-Währungen entwickelte sich das Pfund Sterling im letzten Jahr mit Abstand am schlechtesten und fiel auf ein 30-Jahres-Tief. Das EU-Referendum hatte einen Einbruch des Pfund Sterling zur Folge, der sich vorübergehend günstig auf die Unternehmensbilanzen auswirkte.

Rohstoffwährungen haben von der Erholung der Rohstoffpreise profitiert, allen voran die norwegische Krone und der australische Dollar.

Zudem war auch die Nachfrage nach als sicheren Häfen geltenden Währungen ein zentrales Thema, da Wahlen und Referendum gemeinsam mit politischer Unsicherheit die Nachfrage nach dem japanischen Yen (JPY) beflügelten.

Der japanische Yen hat sich in diesem Jahr am besten entwickelt, wenngleich die Gewinne in den letzten Monaten stark zurückgingen, da die wiedergefundene Risikobereitschaft eine neuerliche Renditesuche ausgelöst hat und der US-Dollar infolge der Fed-Zinsprognosen aufwertete. Dennoch stagniert die Wirtschaft in Japan weiterhin, und die deflationären Tendenzen werden von der Stärke der Währung noch verschärft.

Währungsschwankungen werden die Anleger auch weiterhin beschäftigen. Dies wird durch die anhaltende quantitative Lockerung (QE) und die politische Unsicherheit noch verstärkt. Da die quantitative Lockerung der Zentralbanken für eine anhaltend hohe Volatilität an den Devisenmärkten sorgt, wird der Währungsausblick auch weiterhin von der Entwicklung der weltweiten Geldpolitik bestimmt.

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