ETF Securities: Rohölpreise in Gefahr

Der Ausschuss der OPEC- und Nicht-OPEC-Länder, der mit der Überwachung und Umsetzung der Übereinkunft von November beauftragt ist, kommt zum ersten Mal an diesem Wochenende zusammen, da die Unsicherheit weiterhin für Schwankungen auf den globalen Rohölmärkten sorgt.

24.01.2017 | 15:30 Uhr

Reichlich Volatilität

• Die wichtigen Ölminister Saudi-Arabiens und Algeriens konnten die Preise bisher hoch halten, indem sie die Einhaltung der Förderkürzung von 1,2 Mio. Barrel pro Tag beteuerten. Auch der letzte OPEC-Monatsbericht, der einen Produktionsrückgang meldete, wirkte sich leicht stützend aus. Gleichwohl sind Abwärtsrisiken erkennbar. Der Markt ist weiterhin skeptisch, dass sich der Irak an die Einigung hält, da er innerhalb der OPEC trotz seiner schwierigen wirtschaftlichen Situation den zweithöchsten Beitrag zur Senkung zu leisten hat. Zugleich nehmen die Förderleistung und die Ölexporte in den USA im aktuell günstigeren Preisumfeld weiter zu. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Rohölpreise im kommenden Monat erneut unter Druck geraten, da bedeutende Abwärtsrisiken den Marktoptimismus über die November-Einigung überwiegen, die ohnehin nur bis Juni gilt. 

Risiken voraus

• Auf dem Global Energy Forum, das in der letzten Woche in Abu Dhabi stattfand, bekannten sich die Vertreter Saudi-Arabiens, Kuwaits und Algeriens zur Fördervereinbarung des OPEC-Kartells vom November, wobei sie zum Teil sogar die Bereitschaft zur Übererfüllung ihrer Quoten erklärten, damit die Vereinbarung funktioniert. Oberflächlich scheint zwar alles gut zu sein, in Realität gehen die Risiken aber vom zweitgrößten OPEC-Produzenten Irak aus, dessen Ölexporte im Dezember ein Rekordniveau erreichten. Der Erfolg des richtungsweisenden Abkommens ist also weiterhin in der Schwebe und unabhängig davon ist zu erwarten, dass es den Ölmarkt nur für sechs Monate prägen wird. Da die Ölpreise außerdem über der entscheidenden Marke von 50 USD pro Barrel stehen, wird die US-Ölproduktion rasch hochgefahren (s. Abb. 1). Laut Energy Information Administration (EIA) wurde bereits ein Achtmonatshoch erreicht. In diesem Umfeld erscheinen die Ölpreise nur schwach unterstützt und eine Abwärtskorrektur wahrscheinlich.  

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