ETF Securities: Wöchentlicher Rohstoffüberblick

Die Schwäche des US-Dollar kommt Edelmetallen zugute.

12.01.2017 | 15:21 Uhr

• Uneinheitliche Wirtschaftsdaten sowie das Protokoll der Dezember-Sitzung der Fed belasteten den US-Dollar, sodass 69 Mio. USD in Edelmetalle flossen.

• Bei ETPs, die die EUR/USD-Entwicklung long nachbilden, wurden die Engagements in der letzten Woche um 95,7 Mio. USD reduziert.

• Nach dem deutlichen Anstieg der US-Rohöllagerbestände und den milden Temperaturen in den USA gingen die Energiepreise in der letzten Woche zurück. 

Der Goldpreis stieg innerhalb einer Woche um 1,4 %, nachdem sich der US-Dollar wegen des gemäßigten Fed-Protokolls abgeschwächt hatte. Gold-ETPs (A0N62G) verzeichneten in der letzten Woche Zuflüsse in Höhe von 40,5 Mio. USD. Aus dem Protokoll der Dezember-Sitzung des Offenmarktausschusses ging hervor, dass die Fed die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft optimistisch beurteilt, sodass sie mehr Spielraum für Zinssteigerungen sieht. Doch sei der Ausblick nach wie vor mit Risiken behaftet, und zwar insbesondere durch die Fiskalpolitik und die negativen Folgen der Dollar-Stärke. Unter dem Strich korrigierte der Markt die Zahl der erwarteten Zinsanhebungen abwärts, wobei die erste erst im Juni stattfinden soll. „Die Abschwächung des Dollar kam zusammen mit den stärkeren amerikanischen und chinesischen Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe auch den Platin- und Palladiumpreisen zugute, die in der letzten Woche um 5,7 % beziehungsweise 10,2 % zulegten“, sagte Jan-Hendrick Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Bei ETPs, die die Entwicklung des Währungspaars EUR/USD long nachbilden, wurden die Positionen gekürzt. Laut US-Arbeitsmarktbericht nahm das Lohnwachstum im Dezember trotz der enttäuschenden Zugewinne von nur 156.000 Stellen um 0,4 % zu – so viel wie seit 2009 nicht mehr. „Die uneinheitlichen Beschäftigungszahlen und das Fed-Protokoll stoppten den seit November laufenden Anstieg des US-Dollar, sodass einige Anleger ihre optimistische Einschätzung revidierten. So flossen aus ETPs, mit denen man sich in USD short und in EUR long positionieren kann, in der letzten Woche 95,7 Mio. USD“, sagte Hein.

Nachdem die US-Energiebehörde einen deutlichen Anstieg der Destillatbestände gemeldet hatte, wurden aus Rohöl-ETPs (A1N49P) 17,9 Mio. USD abgezogen. Der Rohölpreis bewegte sich zunächst leicht aufwärts, als bekannt wurde, dass Saudi-Arabien seine Rohölförderung seit Oktober um mindestens 486.000 Barrel pro Tag gesenkt hatte. Einen Teil seiner Gewinne musste er aber wieder abgeben, da die US-Lagerbestände von Benzin und Diesel in derselben Woche zusätzlich um 18 Millionen Barrel wuchsen. Darüber hinaus brachen die Preise für US-Erdgas und CO2-Emissionen in der letzten Woche um 10,8 % beziehungsweise um 23 % ein. „Ausgelöst wurden die Preisrückgänge von Wetterberichten, die mildere Temperaturen in den USA voraussagten, und dem Preisverfall der EU-Emissionszuteilungen im Emissionshandelssystem“, sagte Hein.

Wichtige Ereignisse in der nächsten Woche. „Die Anleger werden sich die Industrieproduktionsdaten und Arbeitslosenzahlen der Eurozone genau ansehen, um die Wirksamkeit der geldpolitischen Anreize der EZB zu beurteilen. Auch der Preisauftrieb bei den Einzelhandelsumsätzen in China und den USA wird unter den Marktteilnehmern Beachtung finden“, sagte Hein.

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