M&G: Moody’s hat China herabgestuft

Charles de Quinsonas, Deputy Fund Manager des M&G Emerging Markets Bond Fund, kommentiert die Herabstufung Chinas durch die Ratingagentur Moodys.

26.05.2017 | 09:49 Uhr

Nach der heutigen Entscheidung von Moody’s stimmt die Bewertung chinesischer Staatsanleihen sowie von Papieren von Unternehmen in Staatsbesitz stärker mit unserer eigenen Einschätzung überein. Was die Unternehmenspapiere angeht – auch wenn internationale Anleger kein allzu großes Engagement in chinesische Anleihen haben – könnte das Herabstufung zu einem kritischeren Blick führen. Die meisten Unternehmen im Besitz des chinesischen Staats erfreuen sich überdurchschnittlicher Ratings, weil ihr Eigentümer als solider Schuldner gilt. Im Lichte der neuen Bewertung könnten Investoren sich in Zukunft stärker auf die Fundamentaldaten des einzelnen Emittenten konzentrieren, ohne dem Unternehmen einen Bonus für seinen staatlichen Eigentümer zu geben.

Viele dieser Unternehmen sind hoch verschuldet, ihre (unabhängige) Bonität ist schwach. Die Spreads sind aktuell nach wie vor eng, so dass sich zwei Szenarien ergeben: Entweder lassen chinesische Anleger auch in Zukunft die Fundamentaldaten dieser Unternehmen außer Betracht, und die Spreads bleiben eng – oder sie schauen sich im Licht der neuen Bewertung Chinas die jeweiligen Fundamentaldaten näher an und überlegen sich, wie sicher ihr Geld angelegt ist. In diesem Fall entstehen Abwärtsrisiken für chinesische Unternehmensanleihen.

 

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.

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